home
***
CD-ROM
|
disk
|
FTP
|
other
***
search
/
Computer Club Elmshorn Atari PD
/
CCE_PD.iso
/
mac
/
1000
/
CCE_1031.ZIP
/
CCE_1031.PD
/
NEPTUN
/
README.1ST
< prev
Wrap
Text File
|
1994-11-29
|
15KB
|
317 lines
Universität-Erlangen-Nürnberg
Didaktik der Physik
Jürgen Kretschmann Erlangen, 30.09.1994
E-Mail: pi6rshn@pkvx1.physik.uni-erlangen.de
privat:
Donato-Polli-Str. 42
91056 Erlangen
----------------------------------------------------------------------------
N E P T U N - ein Programm zum Berechnen von Gezeiten
----------------------------------------------------------------------------
WARNUNG
-------
Das Programm wurde bereits ausführlich getestet. Der Verleich der errechneten
Wasserstände mit offiziellen Wasserstandstafeln liefert meist gute Über-
einstimmung. In wenigen Fällen treten jedoch erhebliche Differenzen auf.
In diesem Zusammenhang mache ich darauf aufmerksam, daß die errechneten
Wasserstände KEINESFALLS für nautische Zwecke (Segeln, etc.) oder auch nur
für die Vorausberechnung einer Wattwanderung herangezogen werden dürfen.
Vor allem weise ich jede Verantwortung für Personen- oder Sachschäden von
mir, die in Zusammenhang mit diesem Programm entstehen.
Das Meer ist eine Naturgewalt, die sich nicht an mathematische Formeln hält.
Halten Sie sich bitte beim Segeln oder Wattwandern an die offiziellen
Gezeitentafeln, achten Sie auf Rundfunkmeldungen und hören Sie auf Ein-
heimische. Mit den Gezeiten bzw. dem Wetter an der Küste ist nicht zu
spaßen!!!
----------------------------------------------------------------------------
Inhaltsverzeichnis dieser Datei:
1. Hinweise zur Installation des Programmes
2. Hinweise zum Betrieb
3. Programmbeschreibung
1. Hinweise zur Installation:
- NEPTUN wurde auf einem ATARI MEGA ST4 mit GFA-Basic 3.5 entwickelt.
Einem Betrieb mit einem Speicherausbau ab 2MB dürfte jedoch nichts
entgegenstehen. (nicht getestet)
- NEPTUN unterstützt die hohe Auflösung, sowie OverScan, dürfte jedoch
auch unter anderen Auflösungen laufen.
- Ebenfalls getestet wurde der Einsatz auf einem Falcon unter Schwarzweiβ-
auflösungen. Der Einsatz von Bildschirmerweiterungen kann leichte
Probleme bei der Darstellung der Trickfile (flimmern) bereiten.
Es ist daher sinnvoll alle Bildschirmerweiterungen abzuschalten.
- Wenn Sie diesen Text lesen, hat sich das Archiv NEPTUN.TOS bereits
selbst entpackt und alle benötigten Ordner richtig installiert.
- Nun kann man das Programm NEPTUN.PRG direkt starten.
Wichtig für den Betrieb ist, daß in dem selben Ordner, in dem sich das
Programm befindet, auch ein Ordner NEPTUN.DAT existiert, der die Dateien
GEZEIT.ORT, und NEPTUN.RSC enthalten muß. (Ansonsten ist das Programm
nicht lauffähig und eine entsprechende Fehlermeldung wird ausgegeben.)
2. Hinweise zum Betrieb:
- Die Verwendung von NVDI ist sehr sinnvoll aber nicht zwingend notwendig.
- Möchte man den Gezeitengraphen nicht nur auf dem Bildschirm, sondern
auch auf einem Drucker sichtbar machen, so muβ ein GDOS korrekt in-
stalliert und die benötigten Treiber in der Datei C:\ASSIGN.SYS einge-
tragen sein. NEPTUN wurde mit dem HP500er Tintenspritzer entwickelt und
speziell daran angepaβt. Der Verwendung eines anderen Druckers
(speziell HP-Laserjet) steht nichts entgegen. Es wird jedoch evtl. ein
schlechte(re)s Druckergebnis geliefert.
*****************************************************************************
Aufgrund eines Fehlers in der derzeitigen Speedo-GDOS-Version 5.0
habe ich die Option der Graphikausgabe auf Drucker oder METAfile ent-
fernt. Sobald die GDOS-Fehler bereinigt sind wird diese Option wieder
eingebaut.
*****************************************************************************
- Die in der Datei GEZEIT.ORT enthaltenen Daten wurden folgendem Buch ent-
nommen und werden ohne Rücksicht auf ein evtl. bestehendes Copyright als
Literaturzitat im Rahmen meiner Zulassungsarbeit weitergegeben.:
SERVICE HYDROGRAPHIQUE ET OCÉANOGRAPHIQUE DE LA MARINE - PARIS:
TABLE DES MARÉES DES GRANDS PORTS DU MONDE, Brest 1984
In dieser Datei sind die vorliegenden Daten aller europäischen, sowie
einiger nicht-europäischen Häfen erfaßt. Während des Programmablaufes
besteht die Möglichkeit die Datei GEZEIT.ORT zu erweitern. (das Vor-
liegen der benötigten Daten vorausgesetzt)
- Fähigkeiten von NEPTUN:
- Der Wasserstand in einem Hafen zu einer einzugebenden Zeit kann
bestimmt werden. (Hafen vorher einstellen)
- Der Wasserstandsverlauf während einer beliebigen einzugebenden
Periode kann für einen Hafen graphisch dargestellt werden. Für
die Periode 1 Tag werden zusätzlich noch die Hoch- und Niedrig-
wasserstände gekennzeichnet. (Hafen vorher einstellen)
- Gezeitenkalender können ausgerechnet werden. (Ausgabe auf
Bildschirm, Drucker oder Datei.)
- Vorausberechnete Gezeitenkalender (müssen als Datei vorliegen)
können graphisch dargestellt werden
- Das Zusammenspiel Erde-Mond kann veranschaulicht werden
- Die Funktionsweise einer analogen Gezeitenrechenmaschine, wie z.B.
die ehemalige Maschine des Deutschen Hydrographischen Institutes
(heute im Deutschen Museum, München), kann veranschaulicht werden.
- Die benötigten Parameter zur Berechnung der Gezeiten eines Ortes
können angezeigt, verändert oder ergänzt und kurz erklärt werden.
- Der freie Speicher im Computer kann angezeigt werden.
3. Programmbeschreibung:
Im folgenden werden nacheinander alle Menüpunkte beschrieben und erläutert:
Allgemein gilt: Länger andauernde Prozesse lassen sich mit 'Q' abbrechen.
(Evtl. 2 mal drücken)
3.1. NEPTUN
3.1.1. Programminformation
Informationen zu NEPTUN über Funktionsumfang, Autor, etc.
3.1.2. Accessories
Zugang zu den installierten Accessories (bitte nicht zu viele, da
sonst zu viel Speicher verlorengeht)
3.2. Allgemein
3.2.1. Erklärungen der Abkürzungen
Für die Berechnung von Gezeiten werden sogenannte Teilgezeiten ver-
wendet. Der Gesamtwasserstand errechnet sich aus der Summe der theo-
retischen Wasserstände der Teilgezeiten.
h = A sin ( w t + f )
Teilgezeit 0
A = Amplitude der Teilgezeit (vom Ort abhängig, siehe 3.2.2.)
w = Winkelgeschwindigkeit (nur von Teilgezeit abhängig)
t = Zeitpunkt, an dem berechnet werden soll
f0= Winkel der Teilgezeit zu einem bestimmten
Zeitnullpunkt (1.1.1982) (vom Ort abh., siehe 3.2.2.)
Unter diesem Menüpunkt werden die Abkürzungen, die Ursachen, sowie die
Winkelgeschwindigkeiten der Teilgezeiten erklärt.
3.2.2. Speichern
Wurden die Daten eines Ortes unter 3.3.3. verändert, neu aufgenommen
oder gelöscht, so muβ die Datei GEZEIT.ORT neu abgespeichert werden,
wozu diseser Menüpunkt dient. Ist speichern nicht notwendig, so wird
dieser Umstand angezeigt.
3.2.3. Speicher
Anzeige des freien RAM-Speichers des Programmes.
3.2.4. Programmende
Bitte stellen Sie vor Programmende sicher, daβ evtl. veränderte Orts-
daten (siehe 3.2.2.) abgespeichert wurden. Ist speichern notwendig,
so macht das Programm darauf aufmerksam.
3.3. Orte
3.3.1. Auswahl Küstenort
Auswahl eines Ortes für den Berechnungen durchgeführt werden sollen.
Bitte geben Sie zur Auswahl eines Ortes einen Teil des Namens oder des
Landes ein. Anschlieβend werden alle gespeicherten Orte aufgeführt,
die in ihrem Namen oder in ihrem Landesnamen den eingegebenen Text
enthalten. Die Auswahl eines Ortes kann durch anklicken oder durch
Anwahl per Pfeiltasten und Return erfolgen. Evtl. werden mehr Orte
angeboten, als auf eine Bildschirmseite passen. In diesem Fall können
durch Anwahl des Punktes "weiterblättern/zurückblättern" weitere Orte
aufgelistet werden.
Nach Anwahl eines Ortes erscheint eine Infotafel über die wichtigsten
Daten dieses Ortes (siehe 3.3.2.). Diese Tafel kann auch unter dem
Menüpunkt "Information" angefordert werden.
Die Lage eines ausgewählten Ort es wird auf der Weltkarte markiert.
Einige Orte sind mit + gekennzeichnet. Für diese ist eine Berechnung
nicht möglich, da der maximale theoretische Tidenhub weniger als 50cm
beträgt. Für die mit * gekennzeichneten Orte ist kann das hier ver-
wendete harmonische Verfahren versagen. (Ungenaue Rechenergebnisse)
3.3.2. Information
Infotafel über die wichtigsten Daten eines Ortes (Gezeitenparameter,
geographische Daten, Zeitzone, erwarteter Gezeitenform, maximaler
Tidenhub, etc.)
3.3.3. Ändern
Ändern der für die Berechnung der Gezeiten eines Ortes benötigten
Daten. (vgl. 3.3.2)
3.3.4. Neueingabe
Eingabe der für die Berechnung der Gezeiten eines Ortes benötigten
Daten. (vgl. 3.3.2)
3.4. Berechnen
3.4.1. Höhe
Berechnung der Höhe des Wasserstandes für den ausgewählten Ort zu
einem bestimmten Zeitpunkt. Es muβ das Datum und die Uhrzeit für den
zu berechnenden Zeitpunkt eingegeben werden.
Bei Angabe von 01.01.1982 00:00 Uhr läβt sich ein Vergleich mit einem
vorgegebenen Referenzwert anstellen.
3.4.2. Graph
Graphische Darstellung des Wasserstandsverlaufes für den ausgewählten
Ort für eine einzugebende Zeitspanne. (Angabe von Start- und Enddatum)
Wenn ein GDOS korrekt angemeldet wurde, besteht die Möglichkeit den
Graphen nicht nur auf Bildschirm, sondern auch auf Drucker auszugeben.
Ist die zu berechnende Zeitspanne in diesem Fall länger als 24 Tage,
so werden je 24 Tage auf einem gesonderten Blatt ausgedruckt.
Bei der Bildschirmdarstellung kann der jeweilige Wasserstand mit der
Maus abgefragt werden. (Wasserstand und Uhrzeit in unterster Zeile)
Bitte beachten Sie, daβ die Berechnung (speziell der Druckerausgabe)
einige Zeit in Anspruch nehmen kann.
3.4.3. Gezeitenkalender
Auf Drucker, Bildschirm oder Datei kann ein Gezeitenkalender ausge-
geben werden. (Angabe der Hoch- und Niedrigwasserdaten für den aus-
gewählten Ort in einer einzugebenden Zeitspanne). Auch hier kann die
Berechnung je nach Länge des Zeitintervalles einige Zeit in Anspruch
nehmen.
Bei Ausgabe in Datei schlägt NEPTUN einen Programmnamen vor, der sich
aus einem Teil des Ortsnamens, sowie der Jahreszahl des zu berech-
nenden Zeitintervalls zusammensetzt. Bitte stellen Sie sicher, daβ
noch genügend Platz auf dem Speichermedium vorhanden ist.
3.4.4. Langzeitgraphik
Ein unter 3.4.3. berechneter und in einer Datei abgespeicherter Ge-
zeitenkalender kann graphisch veranschaulicht werden. (Pro Tag wird
jeweils das höchste Hochwasser und das niedrigste Niedrigwasser mar-
kiert.) Eine Ausgabe auf Drucker ist derzeit noch nicht möglich.
3.5. Trickfilme
3.5.1. Sinusgenerator
Für die mechanische Berechnung von Gezeiten wurden bis ca. 1975
Hintereinanderschaltungen von bis zu 62 Sinusgeneratoren verwendet.
In diesem Untermenü wird ein Einzel-Sinusgenerator erklärt und seine
Funktionsweise veranschaulicht.
Durch Drücken der Tasten 0-8 lassen sich verschiedene Stufen des
Aufbaus des mechanischen Sinusgenerators darstellen, die jeweils
im Bild erklärt werden.
Die Tasten + und - ermöglichen es die Amplitude des dargestellten
Sinus zwischen 0 und 130 zu variieren.
3.5.2. Gezeitenrechenmaschine
Durch Hintereinanderschaltung mehrerer Sinusgeneratoren (3.5.1) wird
die mechanische Berechnung von Gezeiten erreicht. Es lassen sich
einzelne Teilgezeiten durch drücken der Tasten 0-9 ein- bzw. aus-
schalten.
S blendet noch zusätzliche Haltestangen ein/aus.
E erklärt die Abkürzungen der verwendeten Teilgezeiten. (siehe 3.2.1.)
3.5.3. Umlauf
Darstellung des Umlaufs von Erde und Mond um den gemeinsamen Schwer-
punkt. (Solange die linke Maustaste nicht gedrückt ist bleibt der Film
stehen). Auf der Erdoberfläche lassen sich Punkte kennzeichnen, deren
Verlauf während des Umlaufes nachgezeichnet wird. Da sich dabei para-
lelle Kreise gleichen Radius ergeben, muβ die Zentripetalbeschleu-
nigung in allen Punkten der Erde zu jedem Zeitpunkt gleich sein.
E ein-/ausschalten der Erdrotation
+ - schneller/langsamer
S herstellen der Ausgangssituation
3.5.4. Mondphasen
Darstellung der Entstehung der Mondphasen. Während des Umlaufes des
Mondes kann man von der Erde aus unterschiedlich beleuchtete Teile
des Mondes sehen. Der Film läuft, solange die linke Maustaste ge-
drückt ist.
+ - schneller/langsamer
----------------------------------------------------------------------------
Das Programm NEPTUN.PRG befindet sich noch in der Ausbau- und Erprobungs-
phase. Daher wäre ich für Hinweise auf Fehler während des Betriebs, sowie
für Anregungen, vor allem in Bezug auf die Bedienung des Programmes, sehr
dankbar.
Für die Nutzung des Programmes erhebe ich keinerlei Gebühr. Mich würde je-
doch interessieren, wer das Programm benutzt. Daher bitte ich jeden Nutzer,
mir eine Postkarte zu schicken.
Jürgen Kretschmann
Donato-Polli-Str. 42
91056 Erlangen
Unter dieser Adresse stehe ich bei Fragen oder Anregungen zur Verfügung.
Die Weitergabe des Programmes ist erlaubt und erwünscht. Trotzdem bitte
ich, nur das komlette Originalarchiv weiterzugeben.
NEPTUN ist im Zusammenhang mit meiner Zulassungsarbeit zum 1. Staatsexamen
entstanden.
Dieser Arbeit enthält:
- physikalische Beschreibung des Naturphänomens 'Gezeiten'
- Methoden zur Vorausberechnung von Gezeiten (mathematische Modelle)
- Beschreibung von Gezeitenrechenmaschinen (analog/digital)
- Historisches zum Thema Gezeiten
- Behandlung des Themas Gezeiten im Unterricht bzw. im Rahmen von Projekten
- Literaturquellen
Es wird sicher auch noch weitere (fehlerbereinigte) Versionen von NEPTUN
geben. Wenn Sie mir eine Diskette und einen frankierten Rückumschlag
senden, bin ich gerne bereit, Ihnen die neueste Version von NEPTUN zu-
kommen zu lassen.
Sollte jemandem das Programm derart gefallen, daβ er es auf eine DOSe unter
WINDOWS (buh) portieren möchte, so erhält er hierfür meine ganze Unter-
stützung (GFA-Quellcode etc.) Ich hatte bereits einige Nachfragen nach
einer Windows-Version, habe jedoch keine Zeit dazu das Programm nochmals
umzustricken, keinen eigenen Rechner auf dem ich das tun könnte und nicht
viel Ahnung von Windows-Programmierung.
Viel Spaß beim Spielen mit dem Programm
Jürgen Kretschmann