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1994-07-10
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11KB
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205 lines
Abteilung Diskussionen
So, hier drei Reaktionen auf den Brief von Herrn Eberl in der letzten
Ausgabe. Weitere Reaktionen sind erwünscht. Übrigens auch andere
Diskussionen aller Art. Gelle? Also nicht so faul!
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Betr.: Leserbrief von Alex Eberl (BlackMail #6)
Sehr geehrter Herr Eberl !
Zu Ihrem Leserbrief in der letzten BM : Sie monieren den Gebrauch
von Ausdrücken wie "Lamer" und bezichtigen die BM-Red. der
Unfairneß gegenüber Neulingen und Anfängern. Hätten Sie den
Kontext, in dem derartige Bezeichnungen benutzt wurden,
intensiver untersucht, wäre Ihnen zweifellos aufgefallen, daß
hier Ironie als Stilmittel und keineswegs Verunglimpfung von
Nicht-Freaks als Mittel der Belustigung gebraucht wird.
Nicht übergehen sollten Sie auch den "Tatbestand", daß in der BM
jeder seine persönliche Meinung frei äußern darf.Kritik inklusive.
Nun noch etwas zum von Ihnen angesprochenen Thema des
Programmierens : Sie behaupten, programmieren zu können sei weder
erstrebenswert noch sinnvoll, da ja die heutigen Programme sooo
perfekt sind, und fordern zudem, daß der Mensch den Computer nur
als Vehikel seiner Kreativität benutzen solle. Das läßt mich
-speziell bei einem Lehrer- stutzig werden. Wie, bitteschön, soll
denn ein Schüler erkennen, wozu Computer fähig sind, bzw. wo Ihre
Grenzen liegen, ohne sich auch nur mit Grundbegriffen der
Computer-Programmierung auseinandergesetzt zu haben ? Ich weiß
nicht, ob Ihnen der Name Joseph Weizenbaum ein Begriff ist. Dieser
amerikanische Wissenschaftler hat sich intensiv mit den Aspekten
der Computer-Kultur beschäftigt. Einer seiner wichtigsten
Standpunkte ist, daß sich jeder Mensch dem Computer als
-logischerweise- beschränkter Maschine gegenüber eine gewisse
Skepsis bewahren sollte. Und hierzu zählt auch, sich ein so genau
wie irgendmögliches Bild von seinem Arbeitsgerät, dem Computer, zu
verschaffen. Wer sich hingegen von Softwarehäusern wie Microsoft
vorschreiben läßt, wie z.B. die ideale Oberfläche auszusehen hat,
gibt sich als selbstständig denkendes User-Individuum auf, wird
zum angepaßten Konsumenten. Auch empfinde ich Ihren Vergleich
zwischen Autofahrern und Computer-Anwendern als völlig verfehlt.
Während das Auto als Verkehrsmittel dem Menschen einzig und allein
zum Zweck der Fortbewegung dient, hat ein Computer eine nicht
unterzubewertende Funktion als Kreativ-Werkzeug.
Zum Schluß noch eine Richtigstellung: Sehr wohl gab es Anfang der
80er Jahre schon ausgefeilte Standard-Anwendungen,so z.B. VisiCalc,
AppleWorks, WordStar, Turbo Pascal, u.v.a. (auf den APPLE II-
kompatiblen Systemen und anderen, heute nicht mehr produzierten
Rechnerfamilien).
So far, so bad -
J.D.
P.S.: Es reicht eben nicht, sich über "lästernde Freaks" auszulassen,
die sich über Hard- und Softwarerüstungsspirale beschweren,
während man selbst mit High-Tech ausgerüstet ist, diese
-relativ kreativen- Computer-Anwender als "herumspielende"
Comoputer - 'Deppen' hinzustellen, die doch ihre Zeit besser
mit vorgefertigter Software von der Stange verbringen sollten,
- ein bißchen mehr Hintergrundwissen darf's schon sein !
*******
GloomLord
An Herrn Eberl:
Ihr Brief im BM5 hat mir nicht besonders gefallen:
Sie gehen uns an, als ob wir von ihnen noch erzogen werden müßten,
was ich für eher unwahrscheinlich halte. Ehe ich dazu Stellung beziehe,
möchte ich ihnen bzgl. Video-DAT einen Tip geben:
Sollten sie an der Werbung und an den dpa Meldungen
interessiert sein, so ist CVD sicherlich eine Überlegung wert, wenn sie
aber die Anschaffung wegen der Software erwägen, kann ich ihnen nur davon
abraten, da sie preislich und qualitativ beim nächsten PD/SW-Versand besser
bedient werden.
Zu ihrem Absatz über das Thema "Lamer" kann ich nur folgendes sagen:
Zunächst kann sicherlich kein Mensch von sich behaupten in irgendeiner Weise
perfekt zu sein, allerdings glaube ich, daß wenn man sich, wie sicherlich
einige Leute hier, schon seit mehreren Jahren mit Computern beschäftigt
über ein nicht unwesentliches Wissenspotential verfügt. Damit geht bestimmt
auch eine gewiße Abgehobenheit einher, aber auf Fachsimpelei trifft man doch
in allen Kreisen, wo sich Menschen mit gleichen Interessen treffen.
Ich für meinen Teil finde es nicht gut, wenn Lamer versuchen bei Dingen
mitzureden, von denen sie nicht genügend verstehen. Wir sind immer gerne
bereit unser Wissen weiterzugeben, wenn man uns darum bittet, schließlich
wollen auch wir, daß uns andere etwas erklären, aber auf die Tonart kommt
es eben an!
Ihre Einstellung zu Windows kann man nur nachvollziehen, wenn man noch
keine Alternativen gesehen hat. Windows ist ein aufgeblähtes Produkt mit
viel zu viel Overhead und sehr sehr langsamen Grafikroutinen und eben
von Microsoft, was für mich schon Grund genug ist, dafür keinen Pfennig
mehr auszugeben.
Das es irgendwann einmal Computer geben wird, die gar nicht mehr
Programmiert werden, ist absolut unmöglich. Sie vergessen bei ihren
Überlegungen den Mikrocode, der ja auch programmiert werden muß. Denken
wir zum Beispiel an optische Computer, dann gestaltet sich der Programmier-
vorgang sicherlich anders als heute, aber gesteuert werden muß wohl jede
Maschine. Außerdem muß hier auch noch zwischen dem PC und anderen Computern
unterschieden werden. Für den Anwender stellen sich schon heute einige
Computer in der Industrie so dar, wie sie es schildern: Beim "Einschalten"
hat der Anwender nur noch eine grafische Oberfäche vor Augen, durch die er
dann durch Berühren einzelner Flächen verschiedene Funktionen ausführen
läßt.
Was nun ihre Kritik an der Programmierwütigkeit unsereiner anbelangt, so
verkennen sie auch hier leicht die Realität. Der Hauptgrund, warum wir
überhaupt programmieren, ist sicherlich die Freude an der Technik, das
Erfolgserlebnis, wenn∩s denn läuft, der Sieg über die Maschine und man will
seine eigenen Grenzen auszuloten. Der Gedanke, daß man vielleicht später
im Berufsleben etwas damit anfangen könnte steht erstmal hinten an.
Von der Hand weisen läßt sich dieser Aspekt trotzdem nicht: Erfahrung
in der EDV ist heute fast überall Voraussetzung um einen Job zu bekommen,
Programmierkenntnisse eher weniger, aber ein anderer Nebeneffekt spielt
noch eine große Rolle: Das Abstraktionsvermögen wird nirgendswo so geschult,
wie beim Programmieren, und gerade das ist eine wichtige Eigenschaft um
Karriere zu machen, egal in welcher Branche!
Als Abschluß möchte ich sie darauf hinweisen, daß die Technik keinesfalls
perfekter wird. Sie wird zwar Leistungsfähiger, aber NIEMALS perfekter!
Hüten sie sich davor, aus einem Computer mehr zu machen, als er ist: Eine
von Menschenhand geschaffene Maschine.
*******
AL CAPONE
Hallo Eberl!
Ich muss hier jetzt aber mal meiner Kritik platzmachen!
Sie stellen die Hauptschueler ja in ein ganz schoen schlech-
tes Licht!
Ich war auch mal Hauptschueler, und hatte zum Glueck einen
guten Techniklehrer, der uns das Programmieren auf dem C64
ans Herz gelegt hatte. Wir hatten am Nachmittag Computer-AGs,
bei denen ich zwar nicht soviel gelernt hatte, aber es hatte
doch mein Interesse geweckt.
Und ganz im Gegensatz zu ihrem Vorurteilen haben daran auch
Maedchen teilgenommen, die den Jungen keineswegs hinterher-
hingen. Das mit der deutschen Sprache ist zwar nicht ganz un-
berechtigt, aber es gibt genug Schueler, deren Deutsch die
Muttersprache ist.
Meiner Meinung nach kommt es immer nur darauf an, wie man den
Schuelern den Unterricht nahebringt. Wenn Sie den Schuelern
kein Programmieren lehren, was den dann?
Etwa DBase oder so`n Kram? Ich finde es solch einen Bloedsinn,
Schuelern Anwenderprogamme beizubringen, da sie, wenn sie die
Kenntnisse wirklich mal braeuchten, garantiert nicht mehr die
Haelfte zusammen braechten, und die Anwenderprogramme entwik-
keln sich staendig weiter!
Was denken Sie, was es mir heute nuetzen wuerde, wenn mir da-
mals unser Lehrer irgendeine Anwendung auf dem C64er beige-
bracht haette? Wuerde mein Wissen heutzutage ueberhaupt noch
ausreichen, das Progamm zu starten??? Ich bezweifle es!
Und man sollte nicht uebersehen, im Programmieren steckt eine
ganze Menge an Mathematik und logischen Verstaendnis drin.
Denken Sie nicht, dass ihre Schueler, wenn Sie ihnen heute
Programmieren beibringen, in zwei Jahren um drei Ecken mehr
denken koennen?
Beim Programmieren muessen die naemlich die Materie verstehen,
und nicht, wie man es bei Mathe kann, auswendig lehrnen. Ich
stehe nicht umsonst, seitdem ich mich mit Computer befasse,
in Mathematik meistens auf einer 1 oder 1-2.
Sie behaupten in ihrem Brief,dass Ihre Schueler programmieren
nicht lehrnen WOLLEN. Woher wissen sie denn das sooo genau?
Selbst wenn Ihre Schueler noch nicht darin interessiert sind,
heisst das nicht, dass das so bleiben muss. Geben Sie ihnen
doch einfach die Chance herauszufinden, was sie wirklich wol-
len!
Ich glaube, wenn Sie ihnen einen Crashcourse von nur 5 schlap-
pen Stunden in Basic oder sonst einer Programmiersprache ge-
ben, und sie die Ersten wichtigen Erfolgserlebnisse verbuchen
koennen, werden Sie schon sehen, wie bei denen das Interesse
am Programmieren und das Computerverstaendnis steigt!
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So, weiter soll's gehn mit der Diskussion!