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1994-08-21
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3KB
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65 lines
Abteilung Gut gegen Böse
Borland gegen Microsoft oder Kahn
gegen Gates
Nicht jeder von uns ist ein Bewunderer der Firma des
pickligen Bill Gates, auch Microsoft genannt.
Sein Mammut-Unternehmen gilt als der Software-Riese
schlechthin und beglückte uns z. B. mit Programmen wie
Windows 3.1 oder dem Betriebssystem MS DOSe aller Versionen.
1983 wurde "Borland" gegründet und auch ich fand das eine
oder andere Produkt dieser Firma nicht so schlecht und auch
in meinem Bekanntenkreis genoss Borland ein wesentlich
besseres Ansehen als Microsoft.
Deshalb stieß es mich auch etwas auf, als ich in einer
Wirtschaftssendung vor kurzem davon hörte, das Borland
seit Gründung den größten Verlust der Firmengeschichte
verzeichnen mußte.
Der Borland-Chef ist ein mit Innovation und Ehrgeiz voll-
gepackter Mensch und heißt im bürgerlichen Leben Phillipe
Kahn. Sein Leitspruch heißt sinnigerweise "Ein vernünftiger
Mensch wird nie etwas erreichen.". Das soll ihm selber nun
zum Verhängnis geworden sein. In Fach-und Wirtschaftskreisen
meint man spöttisch, er "hätte sich mehr an die Regeln halten
sollen."
Die Strategie von Kahn, Borland zu einem Riesen zu machen,
war denkbar einfach. Er spürte unbekannte Programmierer auf,
kaufte die Programme auf und diese wiederum wurden zu
Tiefstpreisen verkauft. Diese Preispolitik aber schlägt
nun wohl voll auf Borland und Kahn zurück.
Viele Anwender hoffen jedoch auf eine Rettung des Unternehmens
aus dem Silicon Valley. Vor allem die Nutzer, die bei einem
Aus ein paar Monate brauchen, um auf andere Programme um-
zusteigen. Aber auch, da Borland eine Art US-Legende ist
( Vom Tellerwäscher ... ). Auch das originelle Marketing der
Firma wie die Toga-Feten fanden Anklang und Borland gewann
im Vergleich zu Microsoft viele Sympathien. Man sah Borland
als eine Art Revolutionäre im Kampf gegen Gate's Macht.
Gerade im Höhepunkt der Borland-Karriere schlug sich Kahn
quasi selber. Erst wurde für schlappe 160 Millionen Dollar
ein ( überflüssiger ? ) Gebäudekomplex für Mitarbeiter und
Kunden errichtet. Dann konnten neue Versionen der Borland-
Datenbank-Programm(e) einfach nicht fertig werden. Gates
sah seine Chance gekommen, den lästigen Konkurrenten zu
schlagen. In dieser Phase wurden die Preise der Konkurrenz-
Programme von Microsoft drastisch gesenkt und Borland
verlor massig Kunden an wen ? Microsoft natürlich.
Gates konnte sich die niedrigen Preise leisten, da Microsoft
mit anderen Programmen noch genügend Umsatz und Gewinn erzielt.
Beim letzten Borland-Meeting jedenfalls wirkte Kahn mehr
als gequält und es scheint relativ sicher, das es Borland
in der jetzigen Form bald nicht mehr geben wird. Leider, aber
wird wohl so werden.
Duke ...