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1994-09-29
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4KB
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74 lines
P C U N D S E G E L S P O R T
Wie (fast) überall, läuft auch in der Seefahrt nicht mehr viel
ohne unseren gefiederten Freund, den Mikroprozessor. Ich habe mir
die INTERBOOT '94 in Friedrichshafen zum Anlaß genommen, mich ein
wenig über die Anwendungsmöglichkeiten des PCs im Segelsport zu
informieren.
Die Frage, wieso Menschen sich ihre "Abenteuer" elektronisch
brechnen, liegt da fast schon auf der Zunge; ich bin der Meinung,
man sollte die goldene Mitte finden und sich nicht in die Extreme
"Scheiß-Technik, früher war alles aus Holz!" und "Meine Yacht
macht alles alleine!" flüchten.
Die Produktpalette reicht vom interaktiven Segelkurs auf CD-ROM
bis hin zur PC-gesteuerten Wetter- und Navigationsstation. Dem
Nutzen und dem Preis dieser verschiedenen Programme und Geräte
sind nach oben und unten keine Grenzen gesetzt.
Sehr interessant ist zum Beispiel:
SEGELN LERNEN - INTERAKTIV (CD, Delius Klasing Verlag, DM 129,-)
Auf diesem Siberling befindet sich ein kompletter Segelkurs,
aufgeteilt in die Gebiete "Die Jolle", "Knoten", "Theorie" und
"Praxis". Die leicht verständlichen Erklärungen werden von
reichlich Computeranimationen, digitalisierten Videosequenzen und
Fotos unterstützt. Oft gibt's sogar was zu hören! Bedient wird mit
der Maus, und zwar recht komfortabel.
Fazit: Sehr gelungen, das gute alte Lehrbuch kommt trotzdem nicht
ins Altpapier (ist einfach mobiler). Zum bequemen Pauken ist die
CD sehr zu empfehlen, obwohl sie relativ hohe
Konfigurationsanforderungen stellt (386-33, 8 MB RAM, S-VGA,
Double Speed CD-ROM...). Angesichts der Animationen aber kein
Wunder. Gibt's im Segel-Fachhandel.
Dieses CD-ROM ist nur ein Beispiel (allerdings so ziemlich das
einzige auf CD) für die bunte Vielfalt von Lehr-, Lern- und
Übungsprogrammen, die teilweise sehr speziell sind: Wetterkunde,
Astronavigation, Radar, Nachtnavigation....
Die praktische Anwendung des PCs an Bord erfolgt z.B. mit der
METEOBOX (PC-Wetterstation, ADS Meßtechnik GmbH, DM 1289,-)
Die Meteobox ist eine "Zigarettenschachtel" die es in sich hat:
Sie wird an Bord fest montiert und registriert Luftdruck,
Luftfeuchtigkeit und -temperatur. Die Daten sind mit einem PC über
die mitgelieferte Anschlußbox abrufbar. Der Clou dabei: Der PC muß
nicht ständig mitgeführt werden, da die Box selber speichert und
im Notfall (z.B. bei drohendem Sturm oder Gewitter) sogar
akustische und optische Warnsignale von sich gibt. Das Problem des
nicht erschütterungsfreien PCs, das sich bei anderen Bordsystemen
stellt, ist hier also nicht der Rede wert. Wozu dann noch der PC?
Ganz einfach, um die gemessenen Daten (bunt) grafisch darzustellen
oder statistisch auszuwerten (Trendprognosen). Durch den nicht
gerade Aldi-mäßigen Preis lohnt sich die Meteobox allerdings nur
für den ernsthaften (Hochsee-)Segler. Ach ja, Demo-Disk gibt's für
20 DM. Info bei ADS unter Fax 07121-550218.
Hauptsächlich besteht das Angebot allerdings aus Software, die mit
vorhandener Hardware (Radar, Digital-Windmeßgerät,
Kurzwellenempfänger, usw.) arbeitet und auf elektronische
Seekarten zurückgreift.
Barometer, Zirkel und Zeichendreieck ade? Die Elektronik bringt
auch im Segelsport große Erleichterung, doch man sollte ihr
zumindest kritisch (nicht prinzipiell ablehnend!) gegenüberstehen,
damit das Wesentliche an diesem schönen Sport nicht verloren geht:
Der Mensch im Einklang mit Wasser und Wind.
Das hab' ich schön gesagt, nich?
Surfin' Bird
Vielen Dank übrigens an Herrn Muhs von der Zeitschrift YACHT, der
mir auf der INTERBOOT freundlicherweise half, einige
Informationslücken zu schließen.