home *** CD-ROM | disk | FTP | other *** search
/ Die ultimative Songtext / SONGTEXTE VOL. 1.ISO / SONGTEXTE NACH INTERPRET / G / Gerhard Schöne / Wellensittich.txt < prev   
Encoding:
Text File  |  2000-03-17  |  2.7 KB  |  62 lines

  1. Wellensittich und Spatzen
  2. Gerhard Sch÷ne
  3.  
  4.  
  5.     D                      A               D9           
  6.     Als mein gelber Wellensittich aus dem Fenster flog,
  7.            A                A7            D    D9D11
  8.     hackte eine Schar von Spatzen auf ihn ein     
  9.              A              D               A                 D  
  10.     denn er sang wohl etwas anders und war nicht so grau wie sie
  11.              A                            d(V)  C(III) B A d(V) C(III) B A
  12.     und das pa▀t in Spatzenhirne nicht hinein.   
  13.  
  14.          d                                                            
  15. Auf dem Weihnachtsmarkt lΣuft einer, nach dem sich die Leute umdrehn,
  16.                      C                  F     
  17. etwas Grⁿnes hat er sich ins Haar geschmiert.
  18.          g            A           d               B     
  19. Er trΣgt eine Glitzerhose und am linken Ohr Geschmeide,
  20.        A5               A            d(V)   C(III) B A d(V) C(III) B A
  21. etwas Wangenrouge, der Hals ist tΣtoviert.   
  22. TrΣge Menschen werden munter, stille Bⁿrger sind entrⁿstet,
  23. Dreckparolen wirft man wo er geht und steht.
  24. Jemand sagt "Das ist der Abschaum. So was mⁿ▀te man erschie▀en,
  25. wenn das mein Sohn wΣr, ich wⁿ▀te was ich tΣt!"
  26. Jemand sagt "Der ist entlaufen." Jemand sagt "Hau ab! Zieh Leine!"
  27. Irgendwo ruft einer halblaut "Schwules Schwein".
  28. Jemand spuckt ihm vor die Fⁿ▀e. Jemand wirft nach ihm ein Br÷tchen.
  29. Ein Besoffner packt ihn und schlΣgt auf ihn ein.
  30.  
  31.  
  32. 5 Soldaten auf der Bude, 4 sind sofort dicke Freunde,
  33. nur der fⁿnfte ist 'ne Pfeife, das steht fest.
  34. Alle war'n schon blau nur er nicht, hat von Fu▀ball keine Ahnung,
  35. abends liegt er mit 'nem Buch in seinem Nest. 
  36. TΣglich schreibt die Pfeife Briefe und kriegt Post aus andern LΣndern,
  37. alle prahl'n mit ihren Weibern, nur er schweigt.
  38. Er versaut die ganze Stimmung wenn sie Witze sich erzΣhlen,
  39. es wird Zeit das man ihm mal die Meinung geigt,
  40. Sonntag nacht, die Pfeife schlΣft schon, unsre 4 sind stockbesoffen,
  41. in der Dunkelheit zerr'n sie ihn aus dem Bett.
  42. Eine Flasche braunen Fusel fl÷▀en sie ihm ein und lachen
  43. und sein Buch wird eingeschmiert mit Stiefelfett.
  44.  
  45. Im Lokal ist Kinderfasching, an der Tⁿr gibt es Getuschel,
  46. eine Mutter bringt ihr Sternentalerkind. 
  47. Das ist geistig schwer behindet, kann nicht sprechen, nur so brummeln,
  48. doch es strahlt weil hier so viele Kinder sind.
  49. Und die Mutter setzt sich mit ihm an die lange Kaffetafel,
  50. ihr kleiner Sternentaler klatscht zu der Musik.
  51. Niemand schenkt ihnen Kakao ein, keiner setzt sich in die NΣhe,
  52. ab und zu nur trifft sie ein verstohlner Blick.
  53. Als die Kinder tanzen schwingt auch sie ihr Kind herum im Kreise,
  54. manche tanzen weiter andre bleiben stehn.
  55. Jemand sagt "Das ist geschmacklos. Mann wir sind doch keine Anstalt!
  56. Unsre Kinder sollen so etwas nicht sehn." 
  57.  
  58.  
  59.  
  60.  
  61.  
  62.