1.5 1-2-3, Cola für Rußland
Immer wieder taucht die Frage auf, ob nun ein SCSI-1 Gerät mit einem SCSI-2 Gerät oder gar mit einem SCSI-3-Gerät kombiniert werden darf. Grundsätzlich gibt es dafür eine ganz einfache Antwort: ja. Solange die Schnittstelle die gleiche ist, ist das überhaupt kein Problem. Unterschiedliche Schnittstellen kann man logischerweise nicht kombinieren, denn zB an einer seriellen SCSI-Schnittstelle kann kein paralleles Gerät angeschlossen werden. Handelt es sich aber um den
gleichen Schnittstellentyp mit dem gleichen Protokoll, so gibt es auch keinerlei Probleme beim Mischen der Geräte.

Selbst 8, 16 und 32 Bit-Geräte können ohne jegliche Probleme miteinander gemischt werden, denn der Anfang der Kommunikation erfolgt immer mit 8 Bit-Breite. Erst nach der Übertragung des Kommandos machen die Geräte untereinander aus, ob sie gerne einen weiten Transfer machen wollen, oder ob sie die Daten synchron oder `Fast'
transportieren wollen.

Lediglich ein Kabeladapter ist also nötig, um die verschieden breiten Geräte an einem Bus zu mischen.

Viel gehörtes Gerücht ist dann auch, daß ein 8 Bit-Gerät an einem wide-SCSI-Bus alle anderen zu 8 Bit-Transfers zwingt, genauso wie angeblich ein nicht-fast-Gerät alle anderen zu nicht-fast Zugriffen erzwingt. Lassen Sie sich da aber gar nichts weismachen, es stimmt schlicht und einfach nicht. Solche Dinge sind bei IDE völlig normal
('welchen PIO-mode darf den Platte xyz? Ja die darf 4, aber nur wenn sie nicht mit einer Platte von zzx zusammen am Bus ist, die kann zwar auch 4, aber zusammen können sie nur 3'), aber SCSI kennt sowas einfach nicht.

Also immer wenn Sie ein Flachbandkabel mit einem 50-poligen oder 68- poligen Stecker vor sich haben: kein Problem, einfach dranstecken.

1.6 Kommunikation
Der interessanteste Teil bei SCSI ist die eigentliche Kommunikation.Abgesehen von der schnöden Tätigkeit, Daten zu transportieren (vom Rechner zur Festplatte oder auch vom Scanner zum Rechner oder wohin auch immer), kann SCSI einiges nebenbei, was dieser schnöden Tätigkeit
zu erheblichen Leistungsgewinnen verhelfen kann.

Im Prinzip teilt sich die ganze Kommunikation in zwei Teile auf, die Selektion des Gerätes, mit dem man sprechen will, und dann eben die
Transferphasen, in denen Daten und Informationen ausgetauscht werden.

Interessant ist dabei auch eine Sache, die dem Anwender im allgemeinen unbekannt ist:

Nachdem der Initiator, also der Auslöser der Kommunikation, den Kontakt zum Target, also zum Ziel seiner Kommunikation, hergestellt hat, übernimmt nämlich das Target die Macht über den Ablauf. Was während der folgenden Phasen wann stattfindet, sagt nur das Target, der Initiator hat da mitzuziehen. Leider scheint das bei den Autoren von SCSI-Software reichlich unbekannt zu sein, hat doch lediglich
Claus Brod in CBHD dies so gemacht. In dem Treiber für die ATW von Atari war es ebenfalls so, aber dieser schöne Rechner hat ja nie so richtig die Öffentlichkeit erblickt.

Ansonsten teilt sich die Kommunikation eigentlich in zwei wesentliche Teile auf: die Herstellung des Kontaktes zum Target, und danach der Austausch der Daten zwischen Initiator uns Target.

SCSI - Enträtselt 5/8