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"Treue, diese vieltheure Tugend, so in unsren Zeiten schier ganz abhanden
zu kommen den Anschein hat, ist den Bürgern zu Ingolstadt von jeher am
Herzen gelegen gewesen."
So schrieb Ludwig Gemminger 1864 in "Das alte Ingolstadt". Damit
meinte er die Treue und den Gehorsam der Stadt gegenüber ihrem
"angestammten Fürstenhause", welche 1504 vom "Rath und der
Gemeinde" den Herzogen Albrecht und Wolfgang und "ihren ehelichen
leiblichen Manneserben als ihren rechten natürlichen Erbherren und
Landesfürsten" geschworen wurde.
Auch die Mitgliedschaft im Bürgerfähnlein war offenbar eine
Ehrenpflicht, welche vermutlich nur reiche Bürgerfamilien erfüllen
konnten, musste doch jeder der nahezu 500 Soldaten Waffen und Harnisch selbst
stellen und in seinem Hause aufbewahren; nur für die Geschütze erbaute
die Stadt ein eigenes Zeughaus. Um ihre Aufgabe, die Verteidigung der inneren
Tore, erfüllen zu können, wurden die Bürgersoldaten jeden Sonntag
"zusammengefordert, damit sie sich lernen in Ordnung schicken ...".
Nachdem 1800 die Festung geschleift werden musste, wurde 1805 auch das
Ingolstädter Bürgerfähnlein aufgelöst.
Kurt Scheuerer, Ingolstadt, 1996
Literatur: Ludwig Gemminger. Das alte Ingolstadt. 1864.
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