|
Eine Kurzgeschichte Hongkongs
Mit der Duldung des lukrativen Opiumhandels versucht Großbritannien in den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts seine negative Handelsbilanz mit China auszugleichen. Was die Geldbeutel der britischen Händler bersten läßt, hat fatale Auswirkungen auf die Menschen und die Wirtschaft des Landes. 1840 versucht die chinesische Verwaltung daher den Handel mit dem Rauschgift zu unterbinden. Großbritannien reagiert mit der Entsendung von streitkräften. Der "Opiumkrieg" wird durch die überlegene Feuerkraft der britischen truppen entschieden. Bei den Friedensverhandlungen 1842 tritt der chinesische Verhandlungsführer die fast unbewohnte (ca.7000 Einwohner) Insel Hongkong "auf ewig" an Großbritannien ab. In der Folgezeit entwickelt sich die Insel, die über einen der besten Naturhäfen der Erde verfügt, mit stillschweigender Duldung Großbritanniens zu einem Zentrum des Opiumhandels.
1898 nutzt Großbritannien die Schwäche des Kaiserreiches, um zu äußerst "günstigen" Bedingungen die "New Territories" auf dem Festland für 99 Jahre von China zu pachten, da Hongkong allein nicht existenzfähig war.
Der blutige chinesische Bürgerkrieg treibt ab 1927 Hunderttausende Menschen nach Hongkong, dessen Bevölkerung bis 1941 auf ca.1,5 Millionen ansteigt.
Während des zweiten Weltkrieges ist Hongkong von japanischen Truppen besetzt.
1949 fliehen erneut unzählige Chinesen vor dem neu entflammten Bürgerkrieg zwischen Anhängern Maos und Gefolgsleuten Chiang Kaisheks nach Hongkong. Die Einwohnerzahl der Stadt steigt bis Mitte der 50er Jahre auf ca. 2,5 Millionen Menschen.
1978 ist das wirtschaftlich starke Hongkong dann Fluchtpunkt für mehr als 70 000 vietnamesische Boat People. Da die britische Regierung für sie keine Aufnahmeländer findet, werden sie auf dem Gebiet Hongkongs angesiedelt.
Margaret Thatcher nimmt Anfang der 80er Jahre erste Gespräche mit Peking über die Zukunft Hongkongs auf. Das chinesiche Regime zeigt sich dabei nicht bereit, den Pachtvertrag für die "New Territories" zu verlängern. Da das urprüngliche Kolonialgebiet aber allein nicht lebensfähig ist, beginnen Verhandlungen über eine geordnete Übergabe Hongkongs an China zum 01.Juli 1997.
In dem 1984 geschlossenen Vertrag einigen sich beide Verhandlungspartner darauf, daß sich die Stadt in den ersten 50 Jahren nach Ende britischer Vorherrschaft weitgehend selbst regieren darf, also nicht sofort in das chinesische Wirtschafts- und Gesellschaftssystem eingegliedert wird. Die Einwohner Hongkongs haben auf den Vertrag keinerlei Einfluß. In den folgenden Jahren verlassen viele Firmen und Unternehmen, sowie jährlich rund 60 000 Menschen die Stadt.
|