Windows
hat für viele Millionen PC-Anwender das Multimediazeitalter anbrechen
lassen. Alles, was Sie dazu brauchen, ist die Software Video für Windows,
die Sie fast immer mit der Multimedia-CD geliefert bekommen. Die Technik,
die das Abspielen von Videosequenzen ermöglicht, stammt größtenteils
von Intel. Der Hersteller hat die Technologie des digitalen Videos auf
dem PC entwickelt. Microsoft hat sie in die leistungsfähige Softwareumgebung
von Windows integriert.
Video
für Windows können Sie auf jedem PC benutzen, auf dem Windows
zufriedenstellend läuft. Diese Definition schließt allerdings
alle PCs unterhalb der 386er-Linie aus. Die Rechengeschwindigkeit reicht
einfach nicht aus. Heute spielt dieser Wert aber kaum noch eine Rolle,
da in den meisten PCs Pentium-Prozessoren arbeiten. Mit der Rechengeschwindigkeit
ist es jedoch nicht getan: Als Faustregel kann man sagen, daß für
eine Minute digitales Video etwa 10 MByte Festplattenkapazität benötigt
werden. In 100 MByte freien Festplattenplatz passen also gerade einmal
zehn Minuten Video. Selbst abgesehen davon, daß – unabhängig
von der Festplattengröße – niemand auf seinem PC 100 MByte freien
Speicherplatz hat, sind diese 10 Minuten nicht gerade viel. Ohne CD-ROM-Laufwerk
werden Sie an Video für Windows deshalb nicht viel Spaß haben.
Deswegen sollten Sie an Hardware mindestens haben: einen 486 DX-Prozessor
mit 25 MHz, 4 MByte Hauptspeicher, ein CD-ROM-Laufwerk mit 150 KByte/s
(double), eine Windows-kompatible Soundkarte sowie eine schnelle Super-VGA-Karte
mit mindestens 256 Farben.
Grundlage
für das digitale Video für Windows ist das spezielle „AVI-Datenformat“
(Audio Video Interleaved). Bei diesem Format werden Audio- und Videodaten
immer hintereinander gespeichert. Es entfällt die zeitraubende Suche
während des Abspielens. Bei der Aufnahme werden die Daten komprimiert.
Bei der Wiedergabe werden sie dann wieder dekomprimiert und der VGA- und
der Soundkarte zugespielt. Beide Prozesse sind natürlich zeitlich
koordiniert, damit eine bildsynchrone Tonwiedergabe erfolgt. Leider sind
aber auch bei den besten Kompressionsverfahren der Bildgröße
Grenzen gesetzt, die von dem maximal möglichen Datendurchsatz eines
Computersystems zusammenhängen. Ein kompletter VGA-Bildschirm in Standardauflösung
hat 640 x 480 Punkte. Bei optimaler Farbqualität (16,8 Millionen Farben)
werden je Bildpunkt 3 Byte Speicher benötigt. Das ergibt für
ein einzelnes Bild bereits 921 KByte an Daten. Bei einer Wiedergabe mit
25 Bildern pro Sekunde (Standard bei Fernsehbildern) müßten
also in jeder Sekunde 23 MByte an Informationen von der CD oder Festplatte
in den Speicher und von dort in die VGA-Karte transportiert werden. Einen
derartigen Datendurchsatz schafft auch der schnellste PC nicht, ganz zu
schweigen davon, daß nach diesem System gerade mal 26 Sekunden Videodaten
auf eine CD-ROM passen würden. Sie müssen Ihre Ansprüche
also notgedrungen reduzieren. (hg)