Hurd - Der Kernel-Ersatz von GNU
von
Wolfgang J臧rling
Wolfgang J臧rling ist Autor des "Hurd Hacking Guide", hat das
Entwickeln von Hurd-Erweiterungen in der Programmiersprache Ruby
mlich gemacht und sorgt insbesondere durch die Verfentlichung von
Artikeln dafr, dass Hurd grere Bekanntheit erlangt. Er schreibt
regelm葹ig Artikel fr die nichtkommerzielle Website www.pro-linux.de
und unregelm葹ig fr diverse Zeitschriften, wobei der Schwerpunkt auf
Einfhrungen in fortgeschrittene Themen wie Shell- bzw.
Bash-Programmierung, CGI-Programmierung mit Perl, Mutt-Konfiguration,
Bedienung des VI oder natrlich GNU/Hurd liegt.
Bei GNU Hurd handelt es sich um eine Sammlung von Daemonen,
Bibliotheken, Schnittstellen und Programmen, die auf einem Mikrokernel
(derzeit Mach, zuknftig voraussichtlich L4) aufsetzen und gemeinsam
mit der GNU C Library (glibc) die Funktionalit舩 eines typischen
Unix-Kernels bereitstellen, aber zugleich beliebig 舅der- und
erweiterbar sind, auch durch den vom System nicht speziell
privilegierten Benutzer. Insbesondere knen unterschiedlichste
Dienste ber das Dateisystem angeboten werden. Man kann Hurd als ein
Redesign von Unix betrachten, denn bei Hurd wird davon ausgegangen,
dass Unix von den grundlegenden Ideen her zwar gut ist, doch einige
Designentscheidungen in sich tr臠t, die zwar vor 30 Jahren sinnvoll
waren, jedoch heute nicht mehr gltig sind.
In diesem Vortrag soll erl舫tert werden, warum Hurd entwickelt wird,
obwohl mit Linux ein leistungsf臧iger, flexibler und ausgereifter
Kernel fr das GNU-System zur Verfgung steht, und welche neuartigen
Mlichkeiten Benutzer und Entwickler dadurch erhalten, dass Hurd
versucht, die Unix-Philosophie konsequenter umzusetzen als Unix selbst
und viele knstliche Beschr舅kungen beseitigt. Dazu soll an konkreten
Beispielen (etwa Shadow-Dateisystemen und Host-Multiplexern) erl舫tert
werden, was derzeit bereits mlich ist und was zuknftig mlich sein
wird, womit nicht nur ein ワberblick darber gegeben wird, welche
Komponenten derzeit implementiert sind, sondern auch die generelle
Architektur des Hurd veranschaulicht wird.
Au゚erdem soll in der zweiten H舁fte Programmierern ein Einblick in
die Entwicklung von simplen Erweiterungen des Hurd gegeben werden, wobei
auch kurz die wichtigsten Neuerungen im Sicherheitskonzept (gegenber
Unix) angesprochen werden sollen, doch den Schwerpunkt in diesem Teil
bilden die Bibliotheken und Schnittstellen, allen voran trivfs. Zuletzt
drfte natrlich auch die Frage, warum sich Hurd trotz mehr als 10
Jahren Entwicklung noch immer in Version 0.2 befindet, von Interesse
sein. :-)
Der Vortrag richtet sich in erster Linie an interessierte Entwickler,
soll aber auch fr neugierige Benutzer mit Unix-Kentnissen lohnend
sein, da Vortr臠e ber Hurd bei anderen Veranstaltungen gezeigt haben,
dass das Interesse seitens beider Gruppen sehr gro゚ ist.