WWW-Projekte publizieren
Allgemeines
Homepages bei Online-Diensten
Kostenlose Homepages bei diversen Anbietern
Eigene Domain-Adressen
Eigene Server-Rechner
Publizieren mit FTP - File Transfer Protocol
Um eigene, auf HTML basierende Projekte im WWW zu publizieren, brauchen Sie:
- Einen Internet-Zugang. Wenn Sie noch keinen Internet-Zugang haben, müssen Sie sich einen Anbieter (Provider) suchen, der Ihnen einen Zugang vermittelt. Wichtig ist dabei, daß die Einwahlnummer, über die Sie sich ins Internet einwählen können, im Orts- oder Nahbereich liegt, damit sich die Telefonkosten in Grenzen halten. Aber auch verschiedene andere Faktoren spielen eine Rolle, zum Beispiel die Tarife der Provider, Sonderkonditionen, Volumen- oder Zeitbeschränkungen usw. Die meisten Privatleute gehen inzwischen über einen der großen Online-Dienste ins Internet, zum Beispiel über T-Online, CompuServe, MSN oder AOL. Es gibt jedoch eine Unzahl lokaler Anbieter, deren Konditionen von Fall zu Fall günstiger sind. Außerdem gibt es größere Provider, etwa Eunet, bei denen der Internet-Zugang teuerer ist, die aber dafür bessere Übertragungsraten versprechen. Nachdem Sie sich bei einem Provider angemeldet haben, erhalten Sie eine User-ID und ein Paßwort. Mit diesen beiden Daten können Sie sich dann über eine Einwahlnummer, die Sie ebenfalls von Ihrem Provider erhalten, per Modem oder ISDN-Karte ins Internet einwählen. Voraussetzung ist allerdings noch, daß Sie Internet-Software auf Ihrem Rechner haben. Dazu gehört eine sogenannte Internet-Socket-Software (unter Windows z.B. die Datei winsock.dll) sowie geeignete Front-End-Software (etwa einen WWW-Browser).
- Festspeicherplatz auf einem Server-Rechner, der ans Internet angeschlossen ist und mindestens die Internet-Protokolle HTTP und FTP unterstützt. Wenn Sie keinen eigenen Server-Rechner betreiben wollen (was sehr teuer ist), müssen Sie dazu Speicherplatz bei einem Anbieter (Provider) mieten. Es gibt eine Fülle von Anbietern, die Speicherplatz im WWW vermieten. Die Leistungen und Preise sind sehr unterschiedlich. Sie müssen herausfinden, welche Leistungen Sie brauchen, und wo Sie diese Leistungen am günstigsten bekommen. In vielen Fällen können Sie bei dem Provider, bei dem Sie Ihren Internet-Zugang haben, auch Speicherplatz für eigene WWW-Projekte mieten. So bieten heute praktisch alle großen Online-Dienste neben dem Internet-Zugang auch die Möglichkeit an, eigene Homepages ins Internet zu bringen.
- Eine WWW-Adresse. Dabei gibt es unterschiedliche Typen. Bei Online-Diensten oder Billig-Angeboten erhalten Sie beispielsweise Adressen vom Typ http://www.IhrProvider.com/IhrVerzeichnis/. Den Verzeichnisnamen dürfen Sie sich bei der Anmeldung normalerweise selbst aussuchen. Wenn Sie eine eigene Domain-Adresse wollen, also beispielsweise eine Adresse vom Typ http://www.IhrName.com/, müssen Sie diese bei einer Vergabebehörde im Internet beantragen. Die meisten Provider, über die Sie so eine Adresse mieten können, übernehmen dies gegen eine Gebühr.
- Einen geschützten Zugang zu dem Festspeicherplatz auf dem Server-Rechner. Dazu erhalten Sie von dem Provider, bei dem Sie den Speicherplatz mieten, eine Kennung. Die besteht normalerweise aus einer User-ID und einem Paßwort. In den meisten Fällen können Sie Ihr Paßwort jederzeit selbst ändern.
- Software zum Hochladen und Verwalten der eigenen Daten auf dem Server-Rechner. Der klassische Internet-Dienst zum Übertragen von Dateien und zum Ausführen einfacher Dateioperationen auf dem Server-Rechner (Löschen, Kopieren, Verschieben, Zugriffsschutz festlegen usw.) ist das File Transfer Protocol (FTP). Dazu gibt es FTP-Software, die Sie auf Ihrem Rechner installieren müssen. Bei manchen Anbietern können oder müssen Sie spezielle Software verwenden, die Ihnen der Provider zur Verfügung stellt. Solche Lösungen bieten z.B. CompuServe und AOL.
Diese Lösung sollten Sie anvisieren, wenn Sie bereits einen Internet-Zugang über so einen Online-Dienst (T-Online, CompuServe, AOL usw.) haben und einfach nur eine private oder interessensorientierte Homepage im Internet publizieren wollen.
Bei den genannten Online-Diensten erhalten Sie derzeit zwischen 1 und 10 Megabyte Festplattenspeicher im Internet. Dorthin können Sie HTML-Dateien, Grafiken und meistens auch Multimedia-Dateien hochladen, die dann als WWW-Seiten weltweit zugänglich sind. Es gibt jedoch auch Beschränkungen. So bieten die Online-Dienste in der Regel nicht die Möglichkeit einer eigenen CGI-Schnittstelle an, wo Sie eigene Scripts ablegen können. Wenn Sie solche Dinge wie Zugriffszähler, Gästebücher oder Nachrichtenforen nutzen wollen, sind Sie auf öffentliche CGI-Dienste angewiesen.
Wenn Sie bereits einen Zugang zu einem Online-Dienst haben und erwägen, über diesen Anbieter Ihre Homepage zu publizieren, erkundigen Sie sich bitte innerhalb des Online-Dienstes danach, was Sie brauchen und wie alles im einzelnen funktioniert. Bei CompuServe, AOL oder T-Online gibt es entsprechende Foren, in denen Sie diese Fragen stellen können.
Daneben können Sie sich auf entprechenden Unterseiten folgender WWW-Angebote informieren:
CompuServe
American Online (AOL)
Deutsche Telekom - Dienstleistungen
Diese Lösung ist sinnvoll, wenn Sie bereits einen Internet-Zugang haben, Ihr Provider aber keine Möglichkeit anbietet, Ihre eigene Homepage ins WWW zu stellen. Wenn Sie keine kommerzielle Information anbieten wollen, sondern Information zu Wissensgebieten, Hobbys usw. öffentlich zugänglich machen wollen, ist es absolut nicht einzusehen, warum Sie für Ihre freiwillige Mühe auch noch
zusätzlich Geld bezahlen sollen.
Glücklicherweise gibt es mittlerweile viele Anbieter, die jedem Interessenten kostenlosen Speicherplatz im WWW anbieten. Dabei erhalten Sie in der Regel 1 bis 5 Megabyte Speicherplatz, was für die meisten Privatprojekte durchaus ausreicht. Die Beschränkungen sind ähnlich wie bei den Online-Diensten.
Anbieter, die kostenlos WWW-Speicherplatz zur Verfügung stellen, finden Sie im WWW:
Schlund & Partner
Tripod
Geocities
PHP
Yellow Internet (YI)
Diese Lösung sollten alle Firmen, alle größere Institutionen usw. wählen. Auch Anbieter, die wichtige Projekte mit hohen zu erwartenden Besucherzahlen im WWW anbieten wollen, sollten diese Lösung anvisieren. Bei Firmennamen sollte das bloße Eintippen von www.Firmenname.com oder www.Firmenname.de (Deutschland), www.Firmenname.at (Österreich) bzw. www.Firmenname.ch (Schweiz) im WWW-Browser genügen, um die Homepage einer Firma aufzufinden. Immer weniger Anwender sind bereit, stundenlang in Suchdiensten nach der Homepage-Adresse eines Produkt- oder Dienstleistungsanbieters zu suchen.
Bei dieser Lösung brauchen Sie keinen eigenen Internet-Server-Rechner, aber Sie erhalten eine eigene Domain-Namensadresse. Man spricht dabei auch von "virtuellen Domain-Adressen".
Jede Menge Einzelheiten zu einzelnen Providern, Leistungen und Preisen in diesem Angebotsbereich finden Sie im Provider-Vergleichsverzeichnis , einem Online-Service des vorliegenden Dokuments. In diesem Angebotsbereich haben Sie etwa zwischen DM 50.- und 500.- monatliche Kosten. Dafür bekommen Sie normalerweise ab 10 MB aufwärts Speicherplatz, die eigene Domain-Adresse, eigene E-Mail-Adressen, CGI-Schnittstellen, Zugriffsstatistiken, die Möglichkeit zum Anlegen paßwortgeschützter Bereiche usw. Die Angebote sind in der Regel flexibel erweiterbar. Das heißt, bei den meisten Providern können Sie für wenig Aufpreis E-Mail-Adressen, Speicherplatz oder andere Erweiterungen nach Bedarf bekommen.
Bei der eigenen Domain-Adresse müssen Sie zwischen dem Typ unterscheiden. COM-Adressen sind zum Beispiel wesentlich preiswerter als DE-Adressen. Über die meisten Provider können Sie mehrere oder alle Typen von Adressen reservieren lassen. Für die Reservierung sind Institutionen im Internet zuständig. DE ist eine Landeskennung, während COM für Commercial steht und eine reine Typenkennung ist.
Allgemeine Informationen zu Domain-Adressen erhalten Sie im WWW:
Deutsches Network Information Center (DE-NIC)
Réseaux IP Européens (RIPE)
International Network Information Center (INTERNIC)
Weitere Auskünfte erteilen Ihnen Provider, bei denen Sie solche Lösungen bekommen. Auch auf deren Homepages finden Sie häufig weitere Informationen.
Diese Lösung ist nur für Firmen und Institutionen sinnvoll, die selbst Internet-Dienste anbieten oder aus anderen Gründen einen unmittelbaren Leitungszugang zum Internet benötigen. Die Kosten für diese Lösung liegen im professionellen Bereich bei mehreren tausend Mark monatlich.
Folgendes benötigen Sie, um einen eigenen Rechner als Server-Rechner im WWW zu betreiben:
- Moderne und leistungsfähige Hard- und Software (Workstation, Power-PC, Pentium usw.)
mit 32- oder 64-Bit-Betriebssystemen und echtem Multitasking (Unix, OS/2, Windows NT) und
ausreichenden Reserven (ab 64 MByte Arbeitsspeicher, 4 und mehr GByte Plattenspeicher usw.).
- Server-Software zum Fahren von Internet-Protokollen (mindestens HTTP und FTP). Hierbei
gibt es einfache Freeware-Pakete, aber auch Profi-Pakete, wie sie z.B. von Netscape angeboten werden.
Eine Liste mit Verweisen zu Serversoftware gibt es im WWW: World Wide Web Server Software
- Einen Backbone-Internet-Provider (Anbieter) und eine physikalische Verbindung zu
diesem Provider. Das ist eine Direktverbindung zwischen Ihrem Server-Rechner und dem Server-Rechner des Providers (in der Regel eine Standleitung mit 64 KBit/s oder 2 MBit/s Übertragungskapazität. Für die Leitung zum Provider bezahlen Sie eine Monatsmiete, die je nach Leitungskapazität und -länge sehr hoch sein kann.
Um einen eigenen Server zu fahren, ist viel Know How erforderlich, auch wenn manche Server-Software-Lösungen das Gegenteil versprechen. Es sollte einen "Webmaster" geben, also einen Betreuer, der den Server-Rechner, seine Software, seine gespeicherten Inhalte, Konfigurationen usw. kennt und beurteilen kann, ob und welche Hard-/Software-Erweiterungen angesichts der Serverbelastung nötig sind. Konfigurationsdaten sollten ausreichend dokumentiert sein.
Wenn Sie nicht gerade selbst einen Server-Rechner besitzen und Systemadministrator sind, müssen Sie die Datenverwaltung (Dateien hochladen, löschen usw.) auf dem Server von einem beliebigen Rechner mit einfachem Internet-Zugang aus erledigen. Das heute übliche Internet-Protokoll dazu ist FTP (File Transfer Protocol). Manche Server bieten auch Telnet-Dienste zur Datenverwaltung an.
Normalerweise erhalten Sie von Ihrem Provider alle nötigen Daten, die Sie brauchen, um Ihre Daten auf dem Server verwalten zu können. Was Sie dann noch brauchen, ist ein leistungsfähiges FTP-Programm. FTP-Programme laufen mit der gleichen Internet-Socket-Verbindung wie WWW-Browser. In diesem Dokument finden Sie eine Liste von FTP-Programmen.
Die meisten modernen FTP-Programme haben grafische Oberflächen, die bekannten Dateimanagern oder Datei-Commandern ähneln. Sie benötigen dabei keine tieferreichenden Kenntnisse. Zum Zugriff auf den Server-Rechner brauchen Sie die FTP-Adresse Ihres Speicherbereichs, eine User-ID und ein Paßwort. Alle drei Daten teilt Ihnen Ihr Provider mit. Die Daten können Sie bei den meisten modernen FTP-Programmen in einer integrierten FTP-Site-Verwaltung fest speichern.
Einige Tips noch:
- Wenn Ihr Projekt aus Unterverzeichnissen besteht, benennen Sie die Verzeichnisse auf dem lokalen Rechner, wo Sie das Projekt erstellen, genau so wie auf dem Server-Rechner. So können Sie besser kontrollieren, was wo steht. Außerdem sollten die Verweise und Referenzen innerhalb des Projekts lokal genau so funktionieren wie auf dem Server.
- Wenn Sie einzelne Dateien lokal auf Ihrem Rechner aktualisiert oder hinzugefügt haben, lassen Sie sich die Dateiliste vor dem Hochladen der Dateien auf den Server-Rechner nach Datum sortiert anzeigen. So sehen Sie besser, welche Dateien neu oder erneuert sind, und vergessen nichts beim Hochladen.
- Kontrollieren Sie nach jedem Hochladen von Dateien das Vorgangs-Protokoll, das Ihr FTP-Programm aufzeichnet. Wenn dort bei der Übertragung von Dateien irgendwelche Fehler aufgezeichnet sind, laden Sie diese Dateien noch einmal hoch.
- Lassen Sie sich nach jedem Hochladevorgang den aktualisierten Inhalt auf dem Server-Rechner anzeigen und überprüfen Sie, ob die neuen Dateien angezeigt werden. Beachten Sie, daß die Anzeige von Datum und Uhrzeit auf dem Server-Rechner nicht unbedingt Ihrer lokalen Zeit entsprechen muß. Viele Server-Rechner stehen in den USA und benutzen als Systemzeit die dort aktuelle Lokalzeit. Auch bei Dateigrößen können Unterschiede zwischen lokaler Version und Server-Version einer Datei angezeigt werden. Das muß jedoch nicht bedeuten, daß die Datei bei der Übertragung beschädigt wurde.
- Rufen Sie die neuen Dateien anschließend mit einem WWW-Browser auf, um zu kontrollieren, ob alles so funktioniert, wie es soll.
© 1997 Stefan Münz, s.muenz@euromail.com