Konstruktion

Die Konstruktion basiert auf einer Einteilung der Breite und Höhe der Seite in n gleiche Teile. Das Ergebnis ist je eine Längenangabe für die Horizontale – im folgenden mit HLE (horizontale Längeneinheit) abgekürzt – und die Vertikale (VLE).

Beispiel:
Für eine DIN A4-Seite (210 mm × 297 mm) ergibt sich bei Zehnteilung der Seite (n = 10) für die horizontale Längeneinheit HLE = 210 mm ÷ 10 = 21 mm und für die vertikale Längeneinheit VLE = 297 mm ÷ 10 = 29.7 mm.

Nun wird bei doppelseitigem Druck einfach der innere Rand[*] auf eine Breite von 1 HLE und der äußere Rand auf 2 HLE gesetzt. Soll einseitig gedruckt werden, so wird sowohl der innere als auch der äußere Rand auf 1.5 HLE eingestellt. Analog dazu wird ein oberer Rand von 1 VLE und ein unterer Rand von 2 VLE freigelassen. Für den Textbereich bleibt so eine Fläche von (n - 3) HLE Breite mal (n - 3) VLE Höhe. Randbemerkungen („marginal notes``) stehen im äußeren Rand und sind auf eine Breite von 1.5 HLE (bei Verwendung der twoside-Option) bzw. 1 HLE (sonst) begrenzt.

Beispiel:
Bei Sechsteilung der Seite (n = 6) sind der linke und rechte Rand zusammen 3 HLE und der Textbereich ebenfalls 6 - 3 = 3 HLE breit. Das gleiche gilt für die vertikalen Größen. Damit ist bei einer Sechsteilung der Seite der Textbereich genau halb so breit und hoch wie die gesamte Seite.

Die TEX-Forderung, daß die Textbereichsbreite (\textwidth) ein Vielfaches der Zeichenbreite der Typewriter-Schrift sein soll, wird durch die beschriebene exakte Konstruktion nicht erfüllt. Sie wird allerdings selbst von den Original-Styles nicht eingehalten und ist nur bei komplett in Typewriter-Schrift geschriebenen Zeilen von Belang. In Abschnitt [*] wird eine Möglichkeit aufgezeigt, wie z.B. für Programmlistings der Satzspiegel doch noch der \tt-Schrift angepaßt werden kann.

Die zweite Regel der Satzspiegelkonstruktion, daß \textheight (die Höhe des Textbereiches) gleich \topskip vermehrt um ein ganzzahliges Vielfaches des Grundlinienabstandes (\baselineskip) sein soll, wurde jedoch befolgt. Damit wird erreicht, daß bei komplett mit Fließtext gefüllten Seiten (also Seiten ohne Überschriften, Tabellen, displayed material o.ä.) die Absätze nicht auseinandergezogen werden müssen, um zu gewährleisten, daß die unterste Zeile mit dem unteren Rand des Textbereichs zusammenfällt. Der Satzspiegel kann dadurch maximal eine knappe Zeile höher werden als dies bei einer exakten Konstruktion der Fall gewesen wäre.