Die Konstruktion basiert auf einer Einteilung der Breite und Höhe der Seite in n gleiche Teile. Das Ergebnis ist je eine Längenangabe für die Horizontale – im folgenden mit HLE (horizontale Längeneinheit) abgekürzt – und die Vertikale (VLE).
Nun wird bei doppelseitigem Druck einfach der innere Rand auf eine
Breite von 1 HLE und der äußere Rand auf 2 HLE gesetzt. Soll einseitig
gedruckt werden, so wird sowohl der innere als auch der äußere Rand auf
1.5 HLE eingestellt. Analog dazu wird ein oberer Rand von 1 VLE und ein
unterer Rand von 2 VLE freigelassen. Für den Textbereich bleibt so eine
Fläche von (n - 3) HLE Breite mal (n - 3) VLE Höhe. Randbemerkungen
(„marginal notes``) stehen im äußeren Rand und sind auf eine Breite von
1.5 HLE (bei Verwendung der twoside-Option) bzw. 1 HLE (sonst)
begrenzt.
Die TEX-Forderung, daß die Textbereichsbreite
(\textwidth
) ein Vielfaches der Zeichenbreite der
Typewriter-Schrift sein soll, wird durch die beschriebene exakte
Konstruktion nicht erfüllt.
Sie wird allerdings selbst von den Original-Styles nicht eingehalten und
ist nur bei komplett in Typewriter-Schrift geschriebenen Zeilen von
Belang. In Abschnitt wird eine Möglichkeit aufgezeigt, wie
z.B. für Programmlistings der Satzspiegel doch noch der
\tt
-Schrift
angepaßt werden kann.
Die zweite Regel der Satzspiegelkonstruktion, daß \textheight
(die
Höhe des Textbereiches) gleich \topskip
vermehrt um ein ganzzahliges
Vielfaches des Grundlinienabstandes (\baselineskip
) sein soll, wurde
jedoch befolgt. Damit wird erreicht, daß bei komplett mit Fließtext
gefüllten Seiten (also Seiten ohne Überschriften, Tabellen, displayed
material o.ä.) die Absätze nicht auseinandergezogen werden müssen, um
zu gewährleisten, daß die unterste Zeile mit dem unteren Rand des
Textbereichs zusammenfällt. Der Satzspiegel kann dadurch maximal eine
knappe Zeile höher werden als dies bei einer exakten Konstruktion der Fall
gewesen wäre.