home
***
CD-ROM
|
disk
|
FTP
|
other
***
search
/
Photo Bibliothek der deutschen Dampflokomotiven
/
PhotoBibliothek.iso
/
PHOTOCD2
/
TEXTE
/
19.TXT
< prev
next >
Wrap
Text File
|
1997-02-09
|
3KB
|
53 lines
1917 erhielt die SΣchsische Maschinenfabrik den Auftrag zum Bau einer 1ÆD1Æh4v-
Lokomotive, die gleichermassen fⁿr den Betrieb im Flachland, wie auch auf
Steigungsstrecken geeignet sein sollte. Im MΣrz 1918 erhielt die SΣchsische
Staatsbahn die erste Maschine der neuen Gattung XX HV, mit einem
Kuppelraddurchmesser von 1905 mm. Die PrΣsentation der damals gr÷ssten,
europΣischen Schnellzuglok erregte nicht nur in Deutschland Aufsehen. Bei der
Umzeichnung im neuen DRG-Nummernschema erhielten die Maschinen die neue
Baureihenbezeichnung 19.0, wobei jedoch die Numerierung anhand der
Fabrikschilder vorgenommen wurde.
Die erste Maschine erhielt aus Prestigegrⁿnden die Fabriknummer 4000. Da sie
eigentlich aber erst 3976. Gebaute Lok war, wurde sie spΣter in 19 005
umgezeichnet. Bei Probefahrten auf der Strecke Dresden-Hof konnte die Maschine
die in sie gesetzten Erwartungen erfⁿllen. Bei Probefahrten auf einer flachen
Strecke zwischen Dresden und Berlin, zeigte sich jedoch ein ⁿbermΣssiger
Kohleverbrauch. Die DRG hatte allerdings schon weitere acht Loks bestellt, die
dann zu den Bw Stuttgart-Rosenheim und Frankfurt(M) 1 kamen. Dort liefen sie im
Plan der P 10, die ihnen auf den steilen Umlandstrecken jedoch haushoch
ⁿberlegen waren. So wurden die 19er 1925 nach Reichenbach und Dresden
umbeheimatet.
Im oberen Geschwindigkeitsbereich traten LeistungseinschrΣnkungen auf, da die
Dampfmaschine die Kesselleistung wegen zu klein dimensionierter Bauteile nicht
verarbeiten konnte. Trotz mehrerer Messfahrten der LVA Grunewald wurden
vorhandene Konstruktionsfehler jedoch nicht beseitigt; die Entscheidung im
Lokomotivbau war zudem bereits zugunsten anderer Lokbauarten gefallen.
Insgesamt waren 23 Maschinen von Dresden und Reichenbach aus im Einsatz,
vorwiegend auf den Strecken nach Nⁿrnberg und Bayreuth. Nach dem Krieg wurden
in Zwickau einige der kriegsbeschΣdigten Maschinen wieder aufgearbeitet; drei
Maschinen wurden ausgemustert, die 19 015, 017 und 022 wurden der
Versuchsanstalt Halle als Bremsloks zugeteilt. Mit fortschreitender Steigerung der
LeistungsfΣhigkeit neuer Fahrzeuge wurde es notwendig, auch die drei Bremsloks
den neuen Anforderungen anzupassen. So erhielten die Loks neue Kessel, die dem
Kessel der Baureihen 03, 39 und 41 entsprach. Ausserdem wurden ─nderungen an
Steuerung und Zylindergruppen vorgenommen. Erste umgebaute Maschine war die
19 015, die im Februar 1964 das RAW verliess.
Die Maschinen hatte man auch mit anderen Tendern gekuppelt; die 19 015 erhielt
das Einzelstⁿck der in der DDR verbliebenen H 45 024 (siehe Baureihe 45), einen
2Æ3 T 38. Die anderen Loks besassen einen 2Æ2Æ T 34-Tender. Im Versuchs- sowie
im Planbetrieb zeigte sich, dass der Umbau ein voller Erfolg war, die Loks waren
ihren änormalenô Kollegen der BR 19 haushoch ⁿberlegen. Im Nummernplan der DR
ab 1970 erhielten die Loks, die den Spitznamen äSachsenstolzô trugen, die neue
Baureihenbezeichnung 04 (19 015 = 04 0015-0).
Nachdem die Loks bis 1976 alle ausgemustert worden waren, versetzte man im
RAW Meiningen die ehemalige 19 017 im Jahre 1973 wieder in den DRG-
Originalzustand zurⁿck. Die Lok geh÷rt noch heute zum Dresdner
Museumsbestand.