Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Licht, Durchlⁿftung, Bemerkungen zum Weinstein, zum Korken und zum Transport
2. LagerfΣhigkeit
1. Ideale Voraussetzungen
Der zur Flaschenlagerung gewΣhlte Raum sollte trocken sein, die Luftfeuchtigkeit etwa zwischen
60 und 70 Prozent, die Temperatur zwischen 8 und 14 Grad C liegen. Gr÷▀ere
Temperaturschwankungen sollte es nicht geben.
Soll der Wein anderswo als im Keller gelagert werden, so ist es vorteilhaft den kⁿhlsten Platz der
Wohnung zu wΣhlen und zu beachten, da▀ warme Luft immer nach oben steigt, d.h. Wei▀weine
immer am tiefsten, kⁿhlsten Punkt, Rotweine darⁿber lagern. Auch Rotweine sollten aber im
Idealfall lΣngere Zeit nicht ⁿber 15GradC gelagert werden.
Bei zu hohen Temperaturen gelagerte Weine entwickeln sich schneller und bauen auch sehr viel schneller ab. Ab etwa 20 Grad C besteht die Gefahr, da▀ der Korken aus der Flasche gedrⁿckt wird.
Zu kalt gelagerte Weine neigen zur verstΣrkten Weinstein-Ausscheidung (die farblosen Weinsteinkristalle stellen ein Salz der WeinsΣure, und somit ein QualitΣtskriterium fⁿr einen derartigen Wein, der Weinstein ausscheidet, dar, da er ein Zeichen fⁿr den hohen Extraktgehalt ist. Bei hohem Extrakt und damit auch hohem WeinsΣuregehalt kommt es hΣufig auf die Raumtemperatur an, ob die sich bildenden Salze noch gel÷st oder aber schon in fester Form vorliegen).
Da Wein empfindlich auf Licht, besonders Neon-Licht reagiert, ist ein idealer Keller m÷glichst dunkel.
Eine Durchlⁿftung ist wⁿnschenswert, da Wein ebenfalls empfindlich gegenⁿber Fremdgerⁿchen ist.
Verkorkte Weinflaschen sollten in jedem Falle liegend gelagert werden, damit der Korken immer vom Wein umspⁿlt wird und nicht austrocknen kann. Die verbreitete Ansicht der Wein mⁿsse durch den Korken atmen ist Unsinn. Vielmehr hΣlt sich ein Wein umso lΣnger frisch, je dichter der Korken schlie▀t. Wird er vom Wein umspⁿlt, so quillt er etwas, schlie▀t dichter, und Oxidation durch Luftzufuhr von au▀en wird weitestgehend unterbunden. Diesen Zweck verfolgt ⁿberdies auch die Kapselummantelung am Flaschenhals). Sie soll zusΣtzlich gegen die Au▀enatmosphΣre abschirmen.
Die Entwicklung alternativer Flaschenverschlⁿsse kann nur begrⁿ▀t werden, wobei der Schraubverschlu▀ den meisten Anforderungen schon recht gut gerecht wird und vor allem
unanfΣllig gegenⁿber Pilzkrankheiten ist, was eines der Hauptprobleme des Naturproduktes Korken (Rinde der Korkeiche) darstellt und zum Korkgeschmack fⁿhrt. Weitere Probleme ergeben sich beispielsweise aus der Verwendung von Presskorken (L÷sungsmittelabsonderungen)
u.a.
▄ber die Zeitspanne, die ein Wein ruhen sollte, bis er nach einem Transport ge÷ffnet werden kann, wurde und wird viel diskutiert. Rotwein, speziell alter und hochwertiger, scheint empfindlicher zu sein. Ihm sollte man einige Tage g÷nnen. Wei▀wein dagegen prΣsentiert sich recht unkompliziert und kann in aller Regel sofort getrunken werden.
2. LagerfΣhigkeit
Die LagerfΣhigkeit eines Weines richtet sich weitestgehend nach stabilisierenden Faktoren.
Solche stabilisierende Faktoren sind vor allem
( der Alkoholgehalt
( der SΣuregehalt
( der Zuckergehalt
Je h÷her die Konzentration der entsprechenden Komponenten, oder allgemein gesprochen die
Konzentration des Alkohols und des Extrakts ist, umso gr÷▀er das Alterungspotential des Weines.
Hieraus ergibt sich, da▀ deutsche Weine in den oberen PrΣdikatsbereichen am alterungsfΣhigsten
sind, denn hier finden sich die h÷chsten Extrakte.
Sehr leichte, trockene und sΣurearme Weine, wie z.B. der Gutedel, oder je nach Ausbau auch der Mⁿller-Thurgau oder der Silvaner sollten daher im QbA- (QualitΣtswein bestimmter Anbaugebiete), und Kabinettbereich nach etwa 3 Jahren ausgetrunken sein, wΣhrend sich ein sΣurestabilisierter, etwas restsⁿ▀er Riesling im gleichen QualitΣtssegment unter UmstΣnden einiges lΣnger frisch prΣsentiert. Beste trockene Riesling-Weine dieser Kategorie sollten nach 5-10, restsⁿ▀e nach 10-20 Jahren noch gut zu trinken sein. Kommt man in die oberen PrΣdikatsbereiche, so steigern sich die Alterungspotentiale gewaltig, so da▀ Spitzen-Beeren-und Trockenbeerenauslesen auch nach 50 bis 100 Jahren ihren Reifeh÷hepunkt hΣufig noch nicht ⁿberschritten haben.
Fⁿr eine langjΣhrige Einlagerung sollten in jedem Fall zumindest SpΣtlesen, besser mit Restsⁿ▀e, besser noch h÷here PrΣdikatsstufen gewΣhlt werden. In ZweifelsfΣllen (z.B. Barriqueweinen) sollte man den Winzer nach dem Mostgewicht des Lesegutes befragen, was letztlich Rⁿckschlⁿsse auf das Alterungspotential des Weines zulΣ▀t.
Voraussetzung fⁿr die erfolgreiche Lagerung ist selbstverstΣndlich immer die korrekte Lagerung.
Daneben sollte man bedenken, da▀ Wein auch unabhΣngig vom Luftsauerstoff einem Alterungsproze▀ unterliegt. Dies kommt durch die Interaktion der einzelnen Inhaltsstoffe im Wein (bis zu 800) zustande. Ein gereifter Wein wird sich also in jedem Fall anders prΣsentieren als ein junger, wobei Frische und Jugendlichkeit bei einem Wein in fortgeschrittenem Alter, Σhnlich wie beim Menschen, ganz besondere QualitΣtsmerkmale sind.