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Chaos Computer Club 1997 February
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1997-02-28
|
5KB
|
146 lines
M`id~hen und Computer
Für mich waren Computer hochtechnische
Dinger, die nur von und für Leute(n) mit
einem Intelligenzquotienten von min-
destens 140 erfunden wurden. Solange,
bis sich unser Nachbar so einen Blechka-
sten anschaffte. Ich sauste natürlich sofort
rüber, um mir das alles etwas genauer
anzuschauen. Irgendwie gefiel mir dieses
Ding, Und als ich dann noch ein kleines Fra-
geprogramm beantworten durfte, war ich
total begeistert.
Von da an saß ich jede freie Minute vor dem
Computer oder schaute beim Prog rammie-
ren zu. Nach einigen Tagen durfte ich dann
auch mit dem Sohn des Nachbarn ein bi.R.-
chen herumtippen. Und daraus wurde dann
mehr und mehr. Eines Tages stand mein
erstes Programm und ich war so happy, daß
Ich schon mitdem Gedanken spielte, mir so
einen Computer zu kaufen.
c
a
C
Y
Z ~ ~
tJ t`.
Ei.
v.
~ 201
rügt
Plötzlich war ich begeistert vom Babysitten,
Einkaufen und Ähnlichem. Ich sparte näm-
lich fleißig. Und nach meinem Geburtstag
war es dann endlich soweit: ich hatte das
Geld. Ubergllick..ch fuhr ich in die Stadt
und kam dann stolz mit meinem "Compi"
nach Hause.
Natürlich wollte ich mich sofort ans Compu-
tern machen, doch da tauchten dann die
ersten Probleme auf. Keinen meiner Recor-
der konnte ich an das Gerät anschließen,
um meine Programme aufzunehmen. Na,
kein Wunderl Ich hatte nicht an das (blöde)
Zubehör wie Recorderkabel, speziellen
Recorder usw. gedacht. Also brauchte ich
nochmal Geld und mußte wieder in die
Stadt. Als ich dann alles hatte, warteten
erneut Schwierigkeiten auf mich. Es
dauerte eine Ewigkeit, bis ich mein erstes
besseres Programm auf Cassette hatte.
Was ich mit meinem Computer mache:
Am Anfang habe ich meistens nur das
leichte Frage-Antwort-Spiel eingegeben.
Dann habe ich ein einfaches Englischpro-
gramm von meinem Nachbarn bekommen
und es,verbessert, busgefeilt und auf Latein
umprogrammiert. Oft mache ich auch
Musik mit dem Computer oder Spiele mit
derGrafik. Vorkurzem habe ich mirein kom-
fortables Vokabelprogramm und einige
Spiele gekauft. Ich bin voll drin und glaube,
daß man eigentlich alles mit dem Computer
machen kann.
Ich find's echt schade, dal3 so wenig Mäd-
chen Computern! Ich wußte eigentlich gar
nicht so genau, warum das so ist. Deshalb
habe ich ein paar meiner Freundinnen
befragt:
Als erstes kam heraus, daß das Computern
ja soooo viel kostet! Welches Mädchen hat
schon 500 Mark locker, um sich einen
Computer zu kaufen?
Außerdem hatten viele auch Vorurteile
wegen Basic: " Ja und' da ist doch noch die
Computersprache! /st doch alles Eng-
//sch!? /n Englisch bin ich sowieso
schlecht.. und ich Vesten das alles doch
gar nicht! Das ist nur was für Jungen'"
Die meisten Mädchen finden es total blöd,
vor so einem Kasten zu sitzen und drauf
rumzutippen. Denen ist wohl nicht klar, was
für eine Happyness da bei mir vorliegt,
wenn ich stundenlang an einem Programm
rumprobiert habe und es dann tatsächlich
funktioniert!!!
Aber echt komisch finde ich, daß ich alle
meine Freundinnen, die erstmal die wichtig-
sten Befehle kapierten und sich das Hand-
buch gecatcht hatten, mit Gewalt von mei-
nem Compi wegzerren mußte... (Bei einer
mußte ich sogar den Stecker rausziehen,
um sie darauf aufmerksam zu machen, daß
sie schon seit 2 1t2 Stunden zu Hause
hätte sein müssen.). Vielleicht haben doch
ziemlich viele Mädchen Interesse amCom-
puter, sind aber nur zu scheu?
Vielleicht helfen euch eure Papis oder
Mamis bei der Finanzierung eures Compis,
wenn sie dann auch ab und zu "mal spielen
dürfen"... Zu blöd zum Computern seid ihr
auf keinen Fall, denn es gibt sogar schon
Vierjährige, die, wenn auch in der einfache-
ren Sprache "Logo"─aber immerhin─,
schor`. mit Computern "spielen". Langweilig
ist es nie vor dem Computer, denn wenn
euch alle Welt auf den Geist geht, kann
euch immer noch ein aufregendes Video-
spiel retten! Astrid Appel (13 Jahre)
C~