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Webmapping - aber sicher

Silke Reimer


Abstract

Webmapping, also das Pr舖entieren von Geodaten in Form von Karten ber das Internet, steht oft vor den beiden Herausforderungen, zum einen die Karten in kurzer Zeit zu rendern, zum anderen einen differenzierten Zugang zu den Karten zu gew臧rleisten. Dieser Vortrag stellt eine Lung dieses Problem vor, die mit Hilfe des UMN Mapservers und Zope realisiert wurde.

Einfhrung

80 % aller Daten haben in irgendeiner Form einen r舫mlichen Bezug. Um die Informationen, die diesen Daten zugrunde liegen, nutzen zu knen, kommt der Visualisierung von Geodaten eine entscheidende Rolle zu. Die Mlichkeit des Webmapping, also die Bereitstellung der Karten ber HTTP, bietet dabei zus舩zliche Vorteile: Die Daten knen zentral gehalten werden. Damit wird die Verwaltung der Daten wesentlich einfacher, als wenn jeder seinen eigenen Datensatz halten muss. Dateninkonsistenzen werden vermieden. Darber hinaus reicht ein gewnlicher Internetbrowser aus, um die generierten Karten auf einem Klientenrechner zu visualisieren. Es ist also nicht notwendig, Spezialsoftware auf den Rechnern zu installieren.

Webmapping Anwendungen stehen u.a. vor der Herausforderung, dass der Nutzer erwartet, dass die Karten in einer kurzen Zeitspanne, also innerhalb weniger Sekunden gerendert und dargestellt werden. Dies gilt auch dann, wenn es sich um gro゚e und sehr detaillierte Datenbest舅de handelt.

Rechtliche Aspekte

Ein anderes Problem ergibt sich fr den Anbieter von Webmapping Anwendungen daraus, dass die meisten Geodaten nicht frei zug舅glich sind. Von den Landesvermessungs舂tern werden zwar detaillierte Datens舩ze digital zur Verfgung gestellt (ALK/ALB-Datensatz, ATKIS, Topographische Karten etc.). Allerdings kosten diese Daten eine Menge Geld und drfen dann oft nur innerhalb der Behde oder Firma, die diese Daten gekauft hat, eingesetzt werden. Auch datenschutzrechtliche Grnde spielen bei der Berechtigung des Zugriffs eine Rolle. Dies ist z.B. der Fall bei den ALB-Daten, bei denen Namen und Adressen von Flurstcken enthalten sind.

Eine weit verbreitete Methode fr das Bezahlen von Geodaten in Webmapping Anwendungen ist das so genannte pay-per-click. Damit ist gemeint, dass der Geldbetrag, den der Anbieter eines Webmapping Services dem Anbieter der Geodaten zahlen muss, davon abh舅gig ist, wie oft die Webmapping Anwendung aufgerufen wurde. Da sich die Anzahl der Zugriffe auf eine Webseite schwer im Voraus bestimmen l舖st, werden die Kosten fr den Anbieter damit unkalkulierbar.

Aus diesen rechtlichen Problemen ergibt sich fr den Anbieter von Webmapping die Bedingung, die Anwendungen nur einem ausgew臧lten Nutzerkreis zur Verfgung zu stellen. Oftmals muss dabei auch zwischen einzelnen Nutzergruppen innerhalb einer Behde oder Firma unterschieden werden, so dass eine differenzierte Zugangsberechtigung notwendig wird.

In diesem Artikel wird von der Implementation einer Lung fr das skizzierte Problem fr eine mittelgro゚e Behde in Deutschland berichtet. Zum Einsatz kamen dabei der UMN Mapserver 3.6 sowie Zope, die beide als Freie Software entwickelt werden. Sie werden in diesem Artikel kurz vorgestellt. Danach wird demonstriert, wie sie sich sich zu einer schnellen und sicheren Anwendung vereinigen lassen.

UMN Mapserver

Der UMN Mapserver ist ein freier Mapserver. Er wurde ursprnglich von der University Minnesota entwickelt - daher auch der Name UMN Mapserver. Mit Sicherheit kann man behaupten, dass der UMN Mapserver der am weitesten verbreitete freie Mapserver ist. Der UMN Mapserver steht unter einer X11-臧nlichen Lizenz. Damit werden die 4 Freiheiten im Sinne der Free Software Foundation gew臧rt: Die Mlichkeit zur Kopie und トnderung der Software sowie das Recht zur Weitergabe von Kopie und Ver舅derung an beliebige Personen. Allerdings ist es mlich, トnderungen an der Software vorzunehmen und diese als propriet舐e Software weiterzugeben, und damit die Freiheit der neuen Variante zu beschr舅ken.

Einige der St舐ken des UMN Mapserver sind die hohe Stabilit舩 und die Geschwindigkeit im Rendern der Karten sowie seine Skalierbarkeit. Erreicht wird dies durch verschiedene Mechanismen wie z.B. die Kachelung der Geodaten. Damit mssen zum Rendern von Karten nur diejenigen Daten geladen werden, die innerhalb des gewnschten Kartenausschnitts liegen. Eine Indizierung der Daten beschleunigt zus舩zlich das Auffinden der relevanten Geodaten. Nicht zuletzt wegen des Geschwindigkeitsvorteils wird der UMN Mapserver oft propriet舐en Lungen vorgezogen.

Der UMN Mapserver ist platformunabh舅gig und kann verschiedene freie und propriet舐e Raster- und Vektordatenformate lesen. Au゚erdem ist eine Anbindung an Geodatenbanken mlich (PostgreSQL mit PostGIS, Oracle Spatial und ArcSDE). Der Mapserver wird konsequent weiter entwickelt. Besonders aktiv sind hierbei wiederum die Universit舩 Minnesota sowie die kanadische Firma DM Solutions. Innerhalb der letzten Zeit wurde der UMN Mapserver insbesondere um die Spezifikationen der OpenGIS Konsortiums erweitert. So ist es seit der Version 3.6 mlich, den UMN Mapserver als WMS (WebMapping Service) Server und Klienten einzusetzen. In der neuesten Version 3.7 erfllt der UMN Mapserver auch die WFS (Web Feature Server) Spezifikation.

Funktionsweise

In seiner einfachsten Form wird der UMN Mapserver als CGI-Binary eingesetzt, das - wie in nachstehender Abbilung gezeigt - vom Webserver gestartet wird. Der Mapserver liest dann eine Konfigurationsdatei, die so genannte Mapdatei oder das Mapfile, ein. Dort wird festgelegt, welche Geodaten aus welchen Datenquellen gelesen werden sollen, wie sie dargestellt werden usw. Danach rendert der UMN Mapserver aus den Geodaten die Bilddateien (Karte, Legende, Referenzkarte etc.) und schreibt diese ins Dateisystem. In ein HTML-Template werden die Pfade zu diesen Dateien eingetragen. Dieses Template wird dem Webserver schlie゚lich zur Darstellung bergeben.

Da innerhalb eines Mapfiles alle relevanten Informationen zur Darstellung der Karte festgelegt werden, korrespondiert jeweils eine Mapdatei mit einer Mapserver Anwendung.

In der hier vorgestellten Anwendung wird der Mapserver als CGI-Binary eingesetzt. Trotzdem sei an dieser Stelle der Vollst舅digkeit halber erw臧nt, dass es darber hinaus mlich ist, den UMN Mapserver ber Skriptsprachen (PHP, Perl, Python) anzusprechen.

Sicherheitslcken

Auch wenn der UMN Mapserver eine ganze Reihe von Mlichkeiten in der Konfiguration bietet, so konzentriert sich die Funktionalit舩 im Wesentlichen auf das Rendern von Karten. Das hat den Vorteil, dass der UMN Mapserver darin so gut ist, dass er - wie bereits erw臧nt - eine ernst zu nehmende Alternative zu allen propriet舐en Produkten darstellt, bzw. sie in vielerlei Hinsicht bertrifft. Allerdings verfgt der UMN Mapserver ber kein eigenes Sicherheitskonzept. Wenn mehrere Mapserver Anwendungen unter Verwendung des selben Mapserver CGIs in eine Webseite eingebaut werden, dann kann jeder Nutzer, der fr eine Anwendung die Zugangsberechtigung zum CGI bekommen hat, damit auch die anderen Mapserver Anwendungen starten, indem er den Namen einer anderen Mapdatei als CGI-Parameter bergibt.

Wenn es darum geht, einzelne Mapserver Anwendungen nur fr einige Nutzer zug舅glich zu machen, kommt kommt also der Mapdatei eine zentrale Bedeutung zu . Immerhin wird in dieser Datei festgelegt, welche Geodaten zug舅glich sind und welches Template an welcher Stelle verwendet werden soll. Es muss daher dafr gesorgt werden, dass das CGI-Binary prinzipiell fr alle Nutzer aber nur in Kombination mit einem bestimmten Mapfile zug舅glich sein.

Ein weiteres Problem stellen die Bilddateien dar. Sie werden - wie bereits erw臧nt - in das Dateissystem geschrieben. Danach sind sie von dort aus ber den Webbrowser sichtbar. Um zu garantieren, dass niemand unbefugt Karten von Geodaten sehen kann, zu denen er eigentlich keinen Zugang hat, muss auch bei der Herausgabe der Bilder durch den Webbrowser eine Beschr舅kung eingefhrt werden.

Die Tatsache, dass die Bilddateien in das Dateisystem geschrieben werden, stellt in Bezug auf mlicherweise voll laufenden Plattenplatz ein weiteres Sicherheitsproblem dar. Das Problem kann durch ein Skript gelt werden, das - abh舅gig von den Systemanforderungen - die Bilddateien mehr oder weniger h舫fig abr舫mt.

Zope

Zope ist ein Applikation-Server, der spezialisiert ist auf Content Managment und Portale. ワber Pythonskripte und DTML erlaubt Zope das Entwickeln von dynmischen webbasierten Anwendungen. Zope selbst ist in Python geschrieben. Zahlreiche so genannte Produkte erlauben es, Zope um die verschiedensten Funkionalit舩en zu erweitern. Zope steht unter der ZPL (Zope Public Licence), die genau wie die Mapserver Lizenz eine X11-臧nliche Lizenz ist.

Zope ist ein so m臘htiges Werkzeug, dass hier gar nicht versucht werden soll, einen vollst舅digen ワberblick zu geben. Ich mhte an dieser Stelle nur auf einen eingeschr舅kten Bereich des Sicherheitskonzeptes eingehen, um verdeutlichen zu knen, wie wir den UMN Mapserver in eine Zope-Anwendung integriert haben.

Sicherheitskonzept

Das Zope Sicherheitskonzept baut auf den drei S舫len Authentifikation, Rechte und Autorisierung auf. Die Authentifikation definiert sich als das Erkennen des Nutzers einer Anwendung. Die Rechte legen fest, welche Aktionen auf einem Objekt von welchen Rollen mlich sind. Die Autorisierung schlie゚lich stellt eine Verbindung zwischen den Nutzern und den Rollen her, die den Zugang zu den Objekten festlegen.

Wie man sieht, haben die Rollen eine wichtige Funktion. Eine Rolle bekommt gewissen Rechte an einem Objekt (z.B. Ausfhren eines bestimmten CGI-Binaries, Anschauen einer Seite etc.). Die einzelnen Nutzer bekommen eine oder mehrere Rollen zugewiesen, ber die sie dann die Erlaubnis haben, die Aktionen auszufhren, die diesen Rollen erlaubt sind. Die Aufgabe beim Management der Zope Sicherheit liegt also darin, Informationen ber die Nutzer und ihre Rollen sowie den Objektrechten und die an sie gebundenen Rollen zu verwalten.

Vordefinierte Rollen

Zope hat die drei vordefinierte Rollen Anonymous, Manager und Owner. Alle Benutzer, einschlie゚lich derjenigen, die sich nicht authentifizieren knen, bekommen die Rolle Anonymous zugeteilt. Standardm葹ig ist es der Rolle Anonymous erlaubt, Objekte zu sehen ("View") sowie weitere harmlose Aktionen darauf auszufhren.

Die Managerrolle bekommen diejenigen Nutzer zugewiesen, die fr das Management der Zope Webseiten oder eines Teilbereiches dafr zust舅dig sind. Standardm葹ig hat ein Nutzer mit der Rolle Manager alle Rechte auf einem Objekt, einschlie゚lich der Modifizierung eines Objektes.

Der Owner ist eine spezielle Rolle. Wenn ein Objekt erzeugt wird, dann bekommt der Nutzer, der es erzeugt hat, die auf das Objekt beschr舅kt lokale Rolle des Owners. Standardm葹ig hat die Ownerrolle dieselben Rechte wie der Manager.

Proxy-Rollen

Manchmal gibt es Objekte, auf die ein Nutzer nicht vollen Zugriff haben soll, die aber von diesem Nutzer ver舅dert werden drfen. Dies knte natrlich dadurch erreicht werden, dass dem Objekt eine spezielle Rolle zugewiesen wird, die diese Ver舅derung des Objektes ohne vollen Zugriff ermlicht. Eine Alternative ist es, ein Skript zu schreiben, das genau die erlaubte トnderung vornimmt. Das Skript bekommt die dafr notwendige Rolle (z.B. Manager) zugeteilt. Der Nutzer bekommt nur ber dieses Skript Zugriff auf das zu ver舅dernde Objekt. Das Skript ist sozusagen der Vertreter (engl. proxy) des Nutzers.

UMN Mapserver und Zope

In diesem Abschnitt soll nun erl舫tert werden, wie der UMN Mapserver in das Sicherheitskonzept des Zope integriert werden kann. Wie bereits erl舫tert, sind es die Map- und die Bilddateien, um deren Zugangsbeschr舅kung wir uns Gedanken machen mssen. Fr die Lung dieser Problemf舁le machen wir uns das Prinzip der Proxyrollen zunutze:

Die Mapdatei

Zun臘hst sorgen wir dafr, dass das Ausfhren des Mapserver-CGIs (und damit der Zugang zu jeder Mapdatei) nur fr einen Nutzer mit der Rolle Manager mlich ist. Vor den Aufruf des Mapserver Binaries wird das Skript mapserv-proxy geschaltet. Ihm wird die Proxyrolle Manager zugewiesen. Damit ist dieses Skript in der Lage, das Mapserver-Binary zu starten. Innerhalb des Skriptes wird jedoch zun臘hst mit Hilfe von Daten in einer Nutzerdatenbank berprft, ob die Ausfhrung des Mapservers mit der angeforderten Mapdatei erlaubt ist. Nur wenn dies der Fall ist, wird die Mapserver Anwendung gestartet.

Bilddateien

トhnlich verh舁t es sich mit den Bilddateien. Auch sie sind nur sichtbar fr die Rolle Manager. Um sie fr einen Benutzer frei geben zu knen, wird der Name des Nutzers, der sie erzeugt hat, innerhalb des Namens der Bilddatei eingebaut. Wenn die Bilddateien angefordert werden, prft das Skript mapserv-images, das ebenso wie mapserv-proxy die Proxyrolle Manager hat, ob der Name des aktuelle authentifizierten Nutzers und der Nutzername, der im Namen der Bilddatei verwendet wurde, identisch sind. Erst dann wird die Bilddatei frei gegeben.

Rechteverwaltung

Zur Verwaltung der differenzierten Zugangsberechtigung wird eine Oberfl臘he bereit gestellt. Es knen Nutzer, Gruppen und Rechte angelegt und verwaltet werden. Die Nutzer korrespondieren dabei mit real existierenden Personen. Die Gruppen dienen dazu, mehreren Nutzern gleichzeitig den Zugang zu einer Mapserver Anwendung erteilen zu knen. Die Rechte schlie゚lich definieren die Zugangsrechte zu den Mapdateien oder auch einzelnen Kartenebenen innerhalb einer Mapdatei. Diese Zugangsrechte knen sowohl einzelnen Nutzern als auch Gruppen erteilt werden.

Wie das Zusammenspiel zwischen Nutzern, Gruppen und Rechten funktioniert, soll nachfolgend an einem Beispiel erl舫tert werden.

Beispiel

Die Mapserver Anwendungen

Das Beispiel enth舁t zwei Mapserver Anwendungen. Die erste wurde im Rahmen eines Projektes fr die Bezirksregierung Hannover entwickelt. Sie beinhaltet eine Strassensuche auf einem ALB-Datensatz, die es ermlicht, einzelne H舫ser anhand von Gemeinde- und Strassennamen sowie der Hausnummer zu finden. Die Bezirksregierung Hannover hat die ALK/ALB-Daten freundlicherweise zu Pr舖entationszwecken zur Verfgung gestellt. Ein Beispiel fr ein Ergebnis der Strassensuche ist im nachfolgender Abbildung dargestellt.

Die zweite Anwendung ist im Rahmen eines Praktikum bei der Firma Intevation GmbH erstellt worden. Ziel war, einen freien Vektordatansatz der Stadt Osnabrck zu erstellen und die Daten sowie die Mlichkeit einer Fehlereingabe im Internet bereit zu stellen. Ein Ausschnitt aus der Anwendung ist in nachfolgender Abbildung zu sehen.

Einrichtung der Gruppen

Wir richten nun die beiden Gruppen osnabrueck und strassensuche ein, deren Aufgabe es ist, die Zugangsrechte zu jeweils einer Mapserver Anwendung zu verwalten. Dies geht recht intuitiv ber eine Webschnittstelle, die den Administrator nach einer GruppenID (d.h. ein Name, ber den die Gruppe eindeutig referenziert wird) sowie einem ausfhrlichen Gruppennamen fragt. Dieser Gruppenname stellt sozusagen die etwas ausfhrlichere Beschreibung der Gruppe dar und kann - im Gegensatz zur GruppenID - sp舩er jederzeit ge舅dert werden.

Einrichtung der Nutzer

トhnlich wie die Einrichtung der Gruppen funktioniert auch die Einrichtung der Nutzer. Allerdings knen sehr viel mehr Informationen - wie z.B. Adresse und Telefonnummer - zu einem Nutzer gespeichert werden. Dies erleichtert die Identifikation mit der Realperson. Au゚erdem wird an dieser Stelle ein Passwort vergeben, ber das der Nutzer sich sp舩er authentifiziert (1. S舫le des Zope Sicherheitskonzeptes). Weiterhin knen die Nutzer einer oder mehreren Gruppen zugeordnet werden. Wenn man die Gruppen als Rollen definiert (s. auch den n臘hsten Abschnitt), dann entspricht dies der 3. S舫le des Zope Sicherheitskonzeptes, der Autorisierung.

In unserem Beispiel richten wir die drei Nutzer Silke, Ulrike und Jan ein. Silke wird in die Gruppe osnabrueck, Jan in die Gruppe strassensuche und Ulrike in beide Gruppen eingetragen.

Einrichtung der Rechte

Bisher liegen mit den Gruppen und Nutzern sowie den Mapfiles nur die Grundbausteine fr die Rechteverwaltung fest. Nun muss noch eine Verbindung zwischen den Gruppen und den Mapfiles hergestellt werden. In Termini des Sicherheitskonzeptes von Zope stellen die Gruppen sozusagen die Rollen dar, w臧rend die Mapfiles die Objekte sind, an denen nun die Rechte vergeben werden mssen (2. S舫le des Sicherheitskonzept).

ワber eine Webschnittstelle knen nun Rechte wie in nachfolgender Tabelle dargestellt eingetragen werden:

Rechteverwaltung fr Mapserver Anwendungen

Nutzer/Gruppe Mapfile Layer Vorgang
osnabrueck osnabrueck.map * Anzeigen
strassensuche strassensuche.map * Anzeigen
osnabrueck strassensuche.map gebaeude Anzeigen

Die beiden wichtigsten Spalten der Tabelle sind Nutzer/Gruppe und Mapfile. Damit wird die notwendigen Zuordnung von Gruppen zu den zur Ansicht erlaubten Mapfiles vorgenommen. Die dritte Spalte Layer ermlicht es, dass nur einzelne Kartenebenen zur Ansicht erlaubt werden, nicht aber die gesamte Anwendung mit allen Informationen. Standardm葹ig sind alle Layer bzw. Kartenebenen erlaubt. Dies wird durch den Stern gekennzeichnet. Die Spalte Vorgang spielt an dieser Stelle noch keine Rolle, da es zun臘hst tats臘hlich nur darum geht, Mapfiles anzuzeigen. Sie kommt dann ins Spiel, wenn die Digitalisierung hinzugefgt wird.

In vorliegendem Beispiel drfen alle Nutzer in der Gruppe osnabrueck (also Silke und Ulrike) die Osnabrck Anwendung komplett sehen, von der Strassensuche allerdings nur die Kartenebene gebaeude. Alle Nutzer in der Gruppe strassensuche (also Jan und Ulrike) drfen nur die Anwendung Strassensuche sehen.

Digitalisierfunktion

Neben der reinen Visualisierung gibt es oft der Wunsch zumindest punktuelle Geoinformationen auch ber eine Webschnittstelle eintragen also digitalisieren zu knen. Als Beispiel sollen hier Sehenswrdigkeiten innerhalb der Stadt Osnabrck ber die Webschnittstelle digitalisiert werden knen. Fr die Umsetzung dieser Anwendung wurde der UMN Mapserver nur zum Rendern der Karte verwendet. Die darber hinaus notwendigen Schritte wurden mit Hilfe von Python Skripten implementiert und lassen sich wie folgt zusammen fassen:

  • Zun臘hst wird der zu digitalisierende Punkt ber die Oberfl臘he eingegeben.

  • Die daraus resultierenden Bildkoordinaten werden in geographische Koordinaten umgerechnet. Zur ワberprfung durch den Nutzer werden diese Daten sofort visualisert. Gleichzeitig wird die Mlichkeit geboten, den Punkt mit Sachinformationen in Form von Attributen zu versehen.

  • Gibt der Nutzer sein OK, dann werden die geographischen Koordinaten einschlie゚lich der Attributdaten in einer PostgreSQL Datenbank mit PostGIS Aufsatz gespeichert.

  • Von dort aus knen sie vom UMN Mapserver direkt visualisert werden.

Einbettung in das Sicherheitskonzept

Zun臘hst muss dafr gesorgt werden, dass nur autorisierte Nutzer einen Zugang zu der Tabelle bekommen, in der die Punktdaten eingetragen werden. In diesem Fall wurde dazu nicht auf das Konzept der Proxyrollen zurckgegriffen. Es gibt verschiedene kleine Skripte die Lese- oder Schreibzugriff auf die Tabelle haben. Zu Beginn jedes dieser Skripte wird berprft, ob der autorisierte Nutzer die Berechtigung hat, eine Punkteingabe in diese Tabelle durchzufhren.

An dieser Stelle kommt die Spalte Vorgang zum Einsatz, in der nun neben der Aktion Anschauen auch die Aktion Punkteingabe zur Verfgung gestellt wird. Statt des Mapfiles wird nun eine Tabelle angegeben, so dass es mlich ist, mehrere Anwendungen zur Punkteingabe nebeneinander zu verwalten. Die Sehenswrdigkeiten fr Osnabrck werden in der Tabelle sehenswuerdigkeiten gespeichert. Um der Gruppe osnabrueck die Rechte an der Digitalisierung dieser Sehenswrdigkeiten zu erteilen, muss die Rechtetabelle um den vierten Eintrag in folgender Tabelle erweitert werden.

Rechteverwaltung mit Digitalisierung

Nutzer/Gruppe Mapfile/Tabelle Layer Vorgang
osnabrueck osnabrueck.map * Anzeigen
strassensuche strassensuche.map * Anzeigen
osnabrueck strassensuche.map gebaeude Anzeigen
osnabrueck sehenswuerdigkeiten * Punkteingabe

Schlussfolgerungen und Ausblick

Mit Hilfe der Kombination des UMN Mapservers und von Zope ist es gelungen eine gute Lung fr das Problem zu entwickeln, zum einen schnell geographischen Karten fr die Bereitstellung im Internet zu erstellen, zum anderen Sicherheitsfragen nicht au゚er acht zu lassen. Darin zeigt sich eine der St舐ken von Freier Software, n舂lich dass sich die Gesamtlung eines Problems oftmals durch die Verwendung von verschiedenen Softwareprodukten entwickeln l舖st, die jeweils auf die Lung eines Teilproblems spezialisiert sind. Freie Software ist fr solch eine Kombination von verschiedenen Produkten besonders geeignet, weil evtl. notwendige kleine Anpassungen an den Komponenten problemlos durchgefhrt werden knen.

Fr die Version 3.7 des UMN Mapserver, die kurz vor dem Release steht (bzw. zum Zeitpunkt des Linuxtages evtl. schon herausgekommen ist) gibt es Zope-Produkt namens ZMapserver. Es arbeitet mit der Mlichkeit, den UMN Mapserver ber ber die Skriptsprache Python ansprechen zu knen. Es ist zu prfen, in wieweit es Sinn macht, die Ansprache des UMN Mapserver im Zope von der reinen CGI-Variante auf die Verwendung von ZMapserver umzustellen. Allerdings bleibt auch damit die Aussage gltig, dass der UMN Mapserver nicht selbst die Sicherheitsberprfungen bernimmt, sondern dass diese innerhalb des Zope vorgenommen werden (mssen).

Einige Links zum Thema

  • Die Mapserver Homepage bietet neben der Mlichkeit zum Download des UMN Mapserver und einer Reihe von Anwendungsbeispielen eine recht gute Dokumentation fr die Entwicklung von eigenen Mapserver Anwendungen.

  • Die Zope Homepage bietet einen ersten Einstieg in Zope und seine Produkte. Relativ viele Informationen ber die Interna von Zope und die Mlichkeiten, Anwendungen mit Zope zu entwickeln finden sich im Zope Developers Guide. Innerhalb des Zope Documentation Projects findet sich auch ein Kapitel ber das Sicherheitskonzept von Zope.

  • Eine gute ワbersicht ber Freie Lizenzen und ihre Einordnung findet sich auf den Seiten des GNU Projektes.

  • Die im Artikel erw臧nte Anwendung Strassensuche wird auf dem Geoserver der Bezirksregierung Hannover bereit gestellt. Sie ist allerdings nur fr autorisierte Benutzer zug舅glich, so dass der Link direkt zu der Anwendung hier nicht bereit gestellt werden kann.

  • Die Freien Geodaten der Stadt Osnabrck werden im Rahmen von Frida als Shapefile und im txt-Format zum Download angeboten. Au゚erdem befindet sich dort auch die im Text erw臧nte Anwendung Osnabrck.

  • Weitere Information zum Thema freie Geographische Informationssystem und freie Geodaten findet man auf der Heimatseite des FreeGIS Projektes.

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