home
***
CD-ROM
|
disk
|
FTP
|
other
***
search
/
Chaos Computer Club 1997 February
/
cccd_beta_feb_97.iso
/
chaos
/
habi1
/
txt
/
hb1_127.txt
< prev
next >
Wrap
Text File
|
1997-02-28
|
7KB
|
202 lines
Die Funkdienste
der Bundesrepu-
blik Deutschland
Dieser Abschnitt widmet sich jener Spezies von
Hackern, die sich weniger für die drahtgebun-
denen Dienste, sprich Telefon oder Datex, in-
teressieren, sondern dafür, was einem so draht-
los frei Haus geliefert wird, den Funkdiensten.
Wer sich bis jetzt noch nicht mit diesem Thema
beschädigt hat, wird nicht ermessen können,
wie interessant dieses Betätigungsfeld sein
kann. Dabei sollte man sich allerdings im klaren
darüber sein, was man hierzulande darf, und
was nicht. Da gilt erst einmal die typisch deut-
sche Regel, daß alles verboten ist, was nicht
ausdrücklich erlaubt ist. Und das Erlaubte ist
nicht allzuviel. Erlaubt ist der Empfang von
Rundfunksendungen, Amateurfunk sowie Zeit-
zeichen und Normaltrequenzsendern. Alle an-
deren Dienste dürfen nur mit einer besonderen
Genehmigung empfangen werden. Die hier ver-
mittelten Informationen dienen nur der allge-
meinen Information und dem Empfang dieser
Dienste im Ausland, wo dies teilweise erlaubt
ist.
Alle Informationen, die in diesem Artikel ver-
wendet wurden, stammen aus öffentlich zu-
gänglichen Quellen; sie unterliegen keiner Ge-
heimhaltung. Am Ende dieses Artikels findet
sich eine Literaturliste mit Quellenangaben.
Hier läßt sich auch Weiteres zu diesem Thema
nachlesen.
1. Beweglicher Funkdienst
Unter diesem Begriff werden alle Funk-
verbindungen von beweglichen Funk-
stellen untereinander oder von beweg-
lichen Funkstellen mit Feststationen ver-
standen. Zum besseren Verständnis der
Frequenzangaben ist eine Übersicht
über die verschiedenen Verkehrsarten
nützlich.
SIMPLEX Alle Funkstellen innerhalb
des Funknetzes senden und empfangen
auf der gleichen Frequenz. Eine Ein-
schränkung ist hierbei, daß nur eine
Funkstelle zur Zeit senden kann- Bei der
Verwendung von gepaarten Frequenzen
wird der Simpiexbetrieb in der Regel im
Unterband durchgeführt. DUPLEX: Fahr-
zeug und Feststation senden hier auf
verschiedenen Frequenzen. Das Fahr-
zeug verwendet dabei prinzipiell die
tiefere Frequenz, das Unterband, und
die Feststation die höhere Frequenz,
das Oberband. Der Abstand zwischen
Unterband und Oberband heißt Duple-
xabstand. Fahrzeug und Feststation kön-
nen bei dieser Betriebsart gleichzeitig
senden, so daß ein Sprechbetrieb wie
beim Telefon möglich ist. Ein Funkbe-
trieb zwischen zwei Fahrzeugen ist al-
ierdings nicht mehr möglich.
RELAISBETRIEB Es läuft der gleiche
Betrieb wie bei Duplex, allerdings schal-
tet die Feststation das empfangene Sig-
nal auf den eigenen Sender durch. Da-
durch sind die anderen Fahrzeuge in
der Lage, das sendende Fahrzeug zu
hören. Außerden wird hierdurch die
Reichweite der Fahrzeugstationen für
den Betrieb untereinander vergrößert.
1.1 Beweglicher Landfunkdienst
Der bewegliche Landfunkdienst umfaßt
alle Funkverbindungen von Fahrzeugen
untereinander oder von Fahrzeugen mit
Feststationen.
1.1.1 ÖffentlicherbeweglicherLandfunk-
dienst (öbL)
Der öffentliche bewegliche Landfunk-
dienst umfaßt alle die Funkverbindun-
gen von beweglichen Funkstellen mit
dem öffentlichen Telefonnetz, die für
Jedermann zugänglich sind. D.h. diese
Anschlüsse können von jedem Telefon
aus erreicht werden. [}ie Funknetze wer-
den von der Deutschen Bundespost be-
trieben.
1.1.1.1 Funkfernsprechdienst
Dieser Dienst ist bekannter unter dem
Namen Autotelefon. Es ermöglicht
Sprechverbindungen zwischen einem
Fahrzeug mit beliebigem Standort und
einem Telefonanschluss im öffentlichen
Fernsprechnetz. Die Verbindung besteht
in beiden Richtungen und kann sowohl
vom beweglichen wie vom festen Teil-
nehmer aufgebaut werden. Die ersten
Funknetze dieser Art, das A1-, A2- und
A3-Netz arbeiteten noch mit Handver-
mittlung. Diese Funknetze sind jedoch
mittlerweile vollständig durch das auto-
matische B-Netz abgelöst worden.
1 1 t 1.1 Funkfernsprechnetz B
Das Funkfernprechnetz B ermöglicht
einen vollautomatischen Verbindungs-
aufbau, sowohl vom beweglichen, wie
auch vom ortsfesten Teilnehmer aus.
Dafür wählt der bewegliche Teilnehmer
lediglich die Telefonnummer des ge-
wünschten Teilnehmers. Etwas kompii-
zierter ist allerdings der Verbindungs-
aufbau von Seiten des ortsfesten Teil-
nehmers. Hierzu muss er wissen, in
welchem Funkverkehrsbereich sich der
bewegliche Teilnehmer voraussichtlich
befindet. Nehmen wir an, das gewünsch-
te Auto befindet sich in Hamburg. Dann
wählt man die Vorwahl von Hamburg
(040), die spezielle Rufnummer für Auto-
telefon (05) und anschliessend die
stellige Rufnummer des Teilnehmers.
Z.B. 040 05 12345. Befindet sich das Auto
im Raum Hamburg und ist die Funkan-
lage ei ngeschaltet, ertönt der übl iche
Rufton Ist dies nicht der Fall bekommt
man die Ansage "Der Teilnehmer ist
vorübergehend nicht erreichbar". Dann
kann man es mit anderen Vorwahinum-
mern weiter versuchen, wenn man
Weiss, daß der Tei I nehmer ei ngeschaltet
hat. Die Verbindung zwischen den orts-
festen Uberleiteinrichtungen der Post
mit den Fahrzeugen erfolgt über Duplex-
Funkkanäle im 2m-Band in Frequenzmo-
dulation. Hierfür stehen 2 Teilbereiche,
das B1-Netz und das B2-Netz zur Verfü-
gung. Neben der reinen Sprechverbin-
dung zwischen den Teilnehmern findet
eine automatische Datenübertragung
zwischen dem beweglichen Funkgerät
und der ortsfesten Anlage mit 100 Baud
statt. Über diesen Weg wird das ge-
wünschte Fahrzeug gerufen, bzw. teilt
das Fahrzeug der Feststation mit, wel-
che Rufummer es wünscht, und welche
Rufnummer es selbst hat. Dies ist natür-
lich wichtig, damit die Post Weiss, wem
sie nachher die Rechnung zu präsentie-
ren hat. Und die ist nicht zu knapp, da
al le Gespräche über Autotelefon als
Ferngespräche mit ei nem 12 Sekunden-
Takt gelten. Außerdem muß der Autote-
lefonteilnehmer diese Gebühren auch
bezahlen, wenn er angerufen wird. Die
Post kassiert hier also doppelt. Der Ka-
nal 19 hat eine Sonderstellung. Jedes
eingeschaltete Autotelefon schaltet sich
automatisch auf diesen Kanal, und kann
hier von der Vermittlung erreicht wer-
den. Erfolgt ein Anruf, schaltet das Fahr-
zeug automatisch auf einen freien Kanal,
auf dem dann das Gesräch stattfindet..
f: