Ethik und Naturkost

Naturkost stellt hohe ethische Ansprüche.

Beispiel Dritte Welt-Handel
In Tee, Kaffee oder Kakao aus konventionellem Anbau sind trotz der extrem hohen Spritzbelastung im Verhältnis relativ geringe Gift-Rückstände zu finden. Schadet unser Gesundheit nicht - kann also bedenkenlos konsumiert werden - meint eine Vielzahl von Verbrauchern.
Für Naturkost reicht das nicht aus. Hier spielt nicht nur das "saubere" Endprodukt aus ökologischem Anbau eine Rolle. Die gesamtheitliche Betrachtung umschließt den kompletten Produktionszyklus unter Berücksichtigung ethischer Ziele. Für den Dritte-Welt-Handel heißt das: Naturkost will, daß die Bauern in diesen Ländern zufrieden sind und unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten können. Es kann nicht angehen, daß sie für ihre harte Arbeit von der Hand in den Mund leben, gesundheitsschädigenden Pestiziden ausgesetzt sind, kein Dach über dem Kopf und keine Lebensperspektive haben, während wir uns die Früchte ihrer Arbeit satt und zufrieden schmecken lassen (siehe auch Stichwort Fair Trade).

Beispiel Landwirtschaft und Tierhaltung
Die hochtechnisierte, auf seelenlose Maschinenarbeit ausgerichtete konventionelle Landwirtschaft hat sich vom Naturschützer zum Umweltsünder entwickelt. Der moderne Bauer ist in erster Linie Unternehmer. Er managt seinen Betrieb mit Quoten-, Stickstoff- und Spritzmitteltabellen. Das Vieh wird zur Sache degradiert: Es muß funktionieren, schnell und billig viel Fleisch und Milch liefern.

Bauern die Naturkost erzeugen, sind mit dieser Arbeitsweise nicht zufrieden. Ihr ethischer Anspruch heißt: Naturgemäße moderne Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung für ein zufriedenes Arbeiten. Ethik in der Tierhaltung heißt: Keine industrielle Massentierhaltung sondern Haltung im Herdenverband mit möglichst viel Bewegung an frischer Luft, saubere Ställe, Möglichkeiten das arttypische Verhalten auszuleben.

Gutes Futter, zum Beispiel ohne synthetische oder artfremde Zusätze (BSE-Gefahr), die noch dazu bei Pflanzenfressern wie Rindern völlig absurd sind. Nutztiere wie Schweine sollen nicht gezwungen werden ihre eigenen Artgenossen in Pulverform zu fressen. Das gleiche gilt für Zuchtfische in der Aquazucht. Aus ethischen Gründen verboten sind auch Futtermittelimporte aus Ländern der Dritten Welt (Rohstoffausbeutung auf Kosten von Mensch und Umwelt, siehe oben und Fair Trade).

Beispiel Fleischkonsum
Fleisch ist kein lebensnotwendiges Nahrungsmittel. Dennoch ist der Fleischkonsum in den westlichen Ländern viel zu hoch. Naturkost setzt sich für einen zurückhaltenden Fleischgenuß ein - aus gesundheitlichen und ethischen Gründen. Ethisch, weil die konventionelle Tierhaltung für Tierleid sorgt und weil sich durch den hohen Fleischbedarf unserer Gesellschaft die Tiere zum Nahrungskonkurrenten des Menschens entwicklen: Etwa ein Kilo Getreide wird pro Person und Tag weltweit produziert, aber der Großteil wird in den Industrieländern an Tiere verfüttert. Die Menge des Futterproteins würde ausreichen, um den Eiweißmangel auf der Welt zu beheben. Naturkost empfiehlt deshalb Zurückhaltung bei diesen "veredelten" Nahrungsmittel.

Beispiel Persönliche Freiheit
Naturkost wird den verschiedensten ethischen Ansprüche ihrer Käufer gerecht und respektiert die Gründe dafür. So finden Veganer, Vegetarier, Sonnenköstler, Makrobiotiker, Rohköstler oder Vollwertköstler mit Naturkost Lebensmittel, die zu ihren Überzeugungen passen. Naturkost unterstützt wertfrei den individuellen Ernährungsweg mit der Vielfalt seiner Produkte, die es gestattet, den jeweiligen Ernährungsstil genußvoll zu leben.



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